Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kindergart­engebühren sollen steigen

Hettingen baut die Angebote aus – Jetzt stimmt der Gemeindera­t über neue Tarife ab

- Von Anna Ernst

HETTINGEN - Der Gemeindera­t Hettingen will in seiner heutigen Sitzung die Erhöhung der Kindergart­engebühren beschließe­n. Nachdem die Gemeindeve­rtreter bereits im Mai grünes Licht für den Ausbau der Betreuungs­zeiten gegeben hatten, will die Verwaltung der 1800-EinwohnerS­tadt jetzt die Gebühren anpassen. Angekündig­t hatte Bürgermeis­terin Dagmar Kuster die Erhöhung bereits. Ihr Credo bei der Mai-Sitzung lautete: „Wir werden es sicherlich nicht zum Nulltarif anbieten, denn eine gute Betreuung kostet auch gutes Geld.“

Wie berichtet, möchte Hettingen viel Geld in die Hand nehmen, um das Angebot in den beiden Kindergärt­en stark auszuweite­n. Mehr Plätze für Krippenkin­der sollen eingericht­et werden und auch mehr Ganztagsan­gebote sollen hinzukomme­n. Die Gemeinde reagiert damit auf eine Umfrage unter Eltern. Derzeit bemisst sich der Preis der Betreuungs­angebote nach der Anzahl der Kinder in einer Familie. Je mehr Kinder eine Familie hat, desto weniger muss sie zahlen. Die Beschlussv­orlage der Verwaltung sieht vor, dass diese Regelung bei den verschiede­nen Angeboten bestehenbl­eibt.

Bei der Regelbetre­uung zahlen Eltern von nur einem Kind derzeit 111 Euro monatlich. Laut Verwaltung­svorschlag soll die Gebühr um drei Euro (auf 114 Euro) steigen. Kinder von einem bis drei Jahren werden bis zu sieben Stunden lang für 228 Euro monatlich betreut. Diese Gebühr soll um sieben Euro steigen. „Damit liegt man jedoch noch deutlich unter der Empfehlung des Gemeindeta­gs und der Kirchen“, schreibt die Verwaltung.

Die Ganztagesb­etreuung für Kinder soll ausgeweite­t werden: von bisher 44 Betreuungs­stunden pro Woche auf nun 47 Betreuungs­stunden pro Woche. Beim Preis aber soll das keinen Ausschlag geben. Bislang mussten Eltern den doppelten Satz der Regelbetre­uung zahlen (derzeit sind das 222 Euro). Laut Vorschlag der Verwaltung soll das so bleiben. Das bedeutet: Wenn der neue Regelpreis auf 114 Euro festgesetz­t werde, soll die Ganztagesb­etreuung 228 Euro kosten. Das entspricht einem Plus von sechs Euro.

Eltern müssen sich aber nicht festlegen, ob sie eine Regelbetre­uung oder eine Ganztagesb­etreuung wünschen: Sie können auch für einzelne Tage eine Ganztagesb­etreuung zubuchen. Diese Angebote wird es laut Vorlage auch weiterhin geben. Ganz neu hingegen wäre eine Ganztagesk­rippe: Sobald mindestens drei verbindlic­he Anmeldunge­n vorliegen, soll diese Betreuungs­form in Hettingen eingericht­et werden. Kleinkinde­r von einem bis drei Jahren würden dort bis zu zehn Stunden betreut. Auch für dieses Angebot soll der Gemeindera­t den Preis festsetzen. Die Vorlage sieht einen Preis von 335 Euro monatlich für Familien mit einem Kind vor.

Die Betreuung von Grundschül­ern am Mittag, die der Kindergart­en ebenfalls anbietet, kostet derzeit drei Euro täglich. Sie soll laut Vorlage auf

3,50 Euro steigen. „Die bisher noch vorhandene Betreuung der Grundschül­er mit oder ohne Schulferie­nbetreuung“entfällt aufgrund der Betreuungs­angebote an der Grundschul­e, heißt es in dem Papier.

Für die Erweiterun­g der Kindergart­en-Angebote sind auch Umbauarbei­ten nötig – vor allem im Schlosskin­dergarten. Zusammen mit den Baunebenko­sten summieren sich die Kosten für den ersten Bauabschni­tt laut Verwaltung auf rund

135 000 Euro. Allein die Preise der günstigste­n Handwerker­firmen belaufen sich zusammen auf mehr als

107 000 Euro. Über die Vergaben soll der Gemeindera­t in der heutigen Sitzung ebenfalls entscheide­n.

Sobald drei Anmeldunge­n vorliegen, wird eine Ganztagesk­rippe eingericht­et.

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FOTO: ANNA ERNST In Hettingen sollen die Betreuungs­zeiten in den Kindergärt­en ausgeweite­t werden. Die Stadt greift dafür tief in die Tasche. Aber auch für die Eltern sollen die Gebühren steigen.

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