Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Junge Tänzerinnen beeindrucken mit Eleganz und Harmonie
Rund 80 Schülerinnen der Ballettschule Nargiz Bollmann zeigen vor den Ferien ihr Können
ENNETACH (ki) - Die Besucher haben schon vor der Öffnung der Sommeraufführung der Ballettschule von Nargiz Bollmann im Bürgerhaus in Ennetach gestaunt. Für alle, die gekommen waren, darunter natürlich viele Eltern und Großeltern, war dies eine vergnügliche, sehens- und hörenswerte Ballettgala.
Schon seit der Gründung der Ballettschule im Jahr 2004 durch Nargiz Bollmann, Ballettpädagogin und frühere Ballerina an der Oper in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, ist es Tradition, dass immer in der Woche vor den Ferien die rund 80 Schülerinnen im Alter von vier bis zwanzig Jahren zeigen, was sie in den wöchentlichen Ballettstunden gelernt haben. Das Repertoire reicht vom klassischen Ballett, als Basis aller Tanzrichtungen, über Charaktertanz, Kindertanz bis hin zu ModernDance, Jazztanz und Klassik auf Spitzenschuhen. . Schon beim ersten Tanz, der „Polonaise“aus der Tschaikowski Oper „Eugen Onegin“zeigten die jungen Tänzerinnen, was Ballettästhetik ausmacht. Eine stimmige, phantasievolle Choreographie, ansprechende Kostüme und in der szenischen Umsetzung die Liebe zum Detail erkennend, gepaart mit Anmut und Harmonie, Freude an der Bewegung, dem Ausdruck und der vermeintlichen Leichtigkeit des Tanzes, waren Attribute, die begeisterten. Dass hinter all dem enormer Fleiß, Ausdauer, Konzentration, Disziplin und eine große Portion an Ehrgeiz zur Perfektion steckt, lässt sich nur erahnen.
Bei der Szene aus „La Bayadere“zeichneten die ältesten Tänzerinnen ausdrucksstark die romantische Poesie nach.
Erst vier bis sieben Jahre alt und schon mit soviel Hingabe, Konzentration und Freude an der Bewegung vermittelnd, tanzten sich die Jüngsten des Ensembles mit Szenen aus „Giselle“, dem „Waltz der Zärtlichkeit“und dem Modern-Dance-Stück „Music Box Dance“schnell in die Herzen der Besucher.
Der Spitzentanz und das Tutu, das Ballettröckchen aus Tüll, sind die landläufigen Vorstellungen einer Ballerina. Diesen Spitzentanz präsentierten die erst Zehn- bis Zwölfjährigen, die aber alle schon langjährige Balletterfahrung haben, beim „Allegretto“ausdrucksstark, filigran und mit viel Körperbeherrschung. Ein tänzerisches Highlight war der Solotanz „Variation aus Raymonda“des russischen Komponisten Glasunow, von der Primaballerina Lea Gewand grazil, schrittsicher und mit viel tänzerischem Ausdruck und Grazie in Szene gesetzt. Modern Dance war dann bei „Hot Honey“, dem „Derniére Danse“angesagt, bevor dann die Besucher beim farbenfrohen und rhythmusbetonten „Rio Samba“an die Cobacabana entführt wurden, um dann zum Abschluss der, im wahrsten Sinne des Wortes, Ballettgala mit dem Can-Can, einem der populärsten Balletttänzen mit den typisch hohen Beinwürfen und Spagatsprüngen in opulenten Kostümen, in die Welt des „Moulin Rouge“einzutauchen.