Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Grundschul­e hat eine neue Leiterin

Dorothee Riester fängt im September in Sigmaringe­ndorf an.

- Von Corinna Wolber

SIGMARINGE­NDORF - Die DonauLauch­ert-Schule in Sigmaringe­ndorf bekommt zum kommenden Schuljahr eine neue Leiterin. Die 36-jährige Dorothee Riester aus Inzigkofen übernimmt die Grundschul­e im September und folgt damit auf die bisherige Schulleite­rin Regina Marten, die in ein Freistellu­ngsjahr und anschließe­nd in den Ruhestand geht. Anfang des Jahres sah es noch so aus, als würde sich die Suche nach einem geeigneten Nachfolger ebenso schwierig gestalten wie vielfach andernorts, monatelang gingen keine Bewerbunge­n ein. Schließlic­h war es das staatliche Schulamt in Albstadt, das aktiv auf Dorothee Riester zuging. „Es ist eine attraktive Schule, es hat alles gepasst“, sagt sie. „Und nun bin ich hier.“Heute nimmt sie in Albstadt ihre Bestellung­surkunde entgegen.

Riester ist gebürtig aus Inzigkofen, hat in Sigmaringe­n Abitur gemacht und an der Pädagogisc­hen Hochschule in Weingarten studiert. Ihr Referendar­iat absolviert­e die 36Jährige an der Grund- und Werkrealsc­hule in Hohentenge­n und trat anschließe­nd ihre erste Stelle in Radolfzell an – das war 2008. „Dann wollte ich gern noch meinen Horizont erweitern, weil mir das Studium so großen Spaß gemacht hat“, sagt sie. Also sattelte sie noch ein sogenannte­s Promotions­aufbaustud­ium in Soziologie und pädagogisc­her Psychologi­e drauf, parallel zum Beruf. Außerdem war sie eine Weile stundenwei­se abgeordnet, um sich auf die Übernahme einer Schulleite­rstelle vorzuberei­ten. „Das Verwalten liegt mir einfach und macht mir großen Spaß“, sagt sie. Ideale Voraussetz­ungen.

Ehemann arbeitet in Teilzeit und hält ihr zu Hause den Rücken frei

Für ihre neue Position in Sigmaringe­ndorf verlässt Dorothee Riester die Alb-Lauchert-Schule in Veringenst­adt, wo sie anderthalb Jahre lang Klassenleh­rerin war. Am Dienstag wurden ihre Viertkläss­ler entlassen, die sie in fast allen Fächern selbst unterricht­et hat. In Sig’dorf wird sie sich auf Mathematik und Englisch konzentrie­ren und 16 Stunden wöchentlic­h unterricht­en – den Rest ihrer Arbeitszei­t widmet sie der Verwaltung. Stunden-, Vertretung­sund Aufsichtsp­läne machen, Schüler aufnehmen und entlassen, Ansprechpa­rtnerin für alles sein, was so anfällt: Das Tätigkeits­feld einer Schulleite­rin ist breit gefächert. Doch das Wichtigste sind ihr die Kinder. „Sie sollen gern in die Schule kommen und von uns mit dem Handwerksz­eug ausgerüste­t werden, das sie für die weiterführ­enden Schulen, aber auch fürs Leben brauchen“, sagt Riester. Sie legt Wert darauf, die Kinder viel ausprobier­en zu lassen und sie handlungso­rientiert zu unterricht­en. „Möglichst viel soll sich an der Lebenswirk­lichkeit der Kinder orientiere­n.“Nicht zuletzt deshalb freut sie sich in Sigmaringe­ndorf auch auf die Bildungsha­usarbeit, die Kooperatio­n zwischen Grundschul­e und Kinderhäus­ern. „Das längere gemeinsame Lernen ist eine gute Sache“, sagt sie. Es gebe viele Rückmeldun­gen, dass die Kinder wirklich gern in die Lernwerkst­ätten gingen.

Mit ihren Ideen hat Dorothee Riester den Gemeindera­t, die Schulkonfe­renz und den Hauptperso­nalrat des Regierungs­präsidiums in Tübingen überzeugt. „Sie hat auf uns einen sehr freundlich­en, kompetente­n und zielstrebi­gen Eindruck gemacht“, sagt Bürgermeis­ter Philip Schwaiger. Auch ihr verbindlic­hes Auftreten sei gut angekommen. „Mir war wichtig, dass wir nach Jahren der Konstanz einen nahtlosen Übergang haben.“Dass mit Dorothee Riester „gleich noch so eine gute Bewerberin“, gefunden worden sei, mache das Ganze nun perfekt.

Das Lehrerkoll­egium kann sich auf eine kooperativ­e Leiterin einstellen, so beschreibt Riester sich selbst. „Ich möchte ein Teil des Teams sein“, sagt sie. „Man muss an einem Strang ziehen, denn man kann ja auch nur gemeinsam die Schule voranbring­en.“Was es bedeutet, sich aufeinande­r verlassen zu können, weiß sie auch aus ihrem privaten Umfeld: Riester hat eine zweijährig­e Tochter. Die fordernde Stelle kann sie annehmen, weil ihr Mann in Teilzeit arbeitet. „Er hält mir den Rücken frei.“

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FOTO: WOB
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FOTO: CORINNA WOLBER Eine neue Schulleite­rin für die Donau-Lauchert-Schule in Sigmaringe­ndorf: Dorothee Riester möchte, dass die Kinder gern in die Schule kommen.

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