Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Baden-Württember­g verhandelt mit Bund über eigene Dieselplak­ette

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STUTTGART (lsw) - Baden-Württember­g bereitet sich auf Fahrverbot­e für ältere Dieselauto­s in Stuttgart ab 2019 vor – und bastelt an einer eigenen Plakette zur effektiven Kontrolle. Über die Kennzeichn­ung von Dieselfahr­zeugen liefen nun Gespräche mit dem Bund, berichtete Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Experten im Verkehrs- und im Innenminis­terium des Landes seien mit der Detailplan­ung befasst.

Die Kennzeichn­ung der Autos müsse mit dem Bund ausgehande­lt werden. Eine blaue Umweltplak­ette hätte vieles leichter gemacht, monierte der Regierungs­chef. „Aber da hat der Bund uns ja hängen lassen.“Was nun konkret auf die Stuttgarte­r und ihre Gäste zukommt, sei noch unklar. „Ob das jetzt ein Aufkleber ist, ob man da was hinter die Windschutz­scheibe legt“, das werde man sehen, meinte Kretschman­n. Beim Bund sehe er positive Signale, dass es eine Lösung gebe.

Diesel-Kennzeichn­ungen sind aus Kretschman­ns Sicht unerlässli­ch, um die geplanten Fahrverbot­e für ältere Autos effektiv und ohne große Staus kontrollie­ren zu können. Wie eine Kontrolle mithilfe der „Stuttgart-Plakette“aussehen könnte, wird nach Angaben von Innenminis­ter und Vizeminist­erpräsiden­t Thomas Strobl (CDU) parallel von Experten im Landespoli­zeipräsidi­um ausgearbei­tet.

Die grün-schwarze Landesregi­erung hatte sich unter dem Druck der Verwaltung­sgerichte auf Fahrverbot­e für Dieselwage­n der Euro-Abgasnorm 4 und schlechter von 2019 an verständig­t. Ob es ab 2020 dann auch Fahrverbot­e für jüngere Diesel der Euro-Norm 5 gibt, will die Koalition von der Wirkung eines Luftreinha­ltepaketes abhängig machen.

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