Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Opel macht wieder Gewinn – Sorge um Entwicklungszentrum bleibt
PARIS (dpa) - Der Autohersteller Opel ist unter seinem neuen französischen Eigentümer PSA in die Gewinnzone zurückgelangt. Im ersten Halbjahr betrug das Betriebsergebnis der Sparte Opel-Vauxhall ohne Einmalbelastungen 502 Millionen Euro, wie das Unternehmen berichtete.
Die frühere General-MotorsTochter Opel hat mit ihrer britischen Schwestermarke Vauxhall seit 1999 keinen Gewinn mehr für ein Gesamtjahr ausgewiesen. PSA hatte den deutschen Sanierungsfall im vergangenen August übernommen. Neue Opel-Modelle entstehen ausschließlich auf von PSA bereitgestellten Plattformen, was zu Kostenvorteilen im Einkauf und bei der Entwicklung führt.
PSA-Konzernchef Carlos Tavares sagte, die deutschen Werke würden weitere Investitionen für neue Produkte erhalten, wenn sie wettbewerbsfähig blieben. Die Fixkosten seien bei Opel um 28 Prozent gesunken. Finanzvorstand Jean-Baptiste de Chatillon sprach von einer Betriebsmarge bei Opel von 5 Prozent. PSA machte keine exakten Angaben zu den Sanierungskosten bei Opel, sondern wies nur einen konzernweiten einmaligen Aufwand von 750 Millionen Euro aus, in dem die OpelZahlen enthalten sind.
Der PSA-Konzern steigerte seinen Umsatz in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 40 Prozent auf 38,6 Milliarden Euro. Auf die erstmals enthaltene Opel-Vauxhall-Sparte entfiel davon ein Anteil von 9,95 Milliarden Euro. Ohne den Zukauf wuchs das Geschäft um 22,9 Prozent. Der Nettogewinn des Konzerns betrug 1,7 Milliarden Euro, das waren 242 Millionen Euro mehr als zuvor.
PSA führt weiter Gespräche mit möglichen Partnern für das OpelEntwicklungszentrum in Rüsselsheim. Die Überlegungen, einen wesentlichen Teil des Zentrums möglicherweise an einen Dienstleister abzugeben, hatten zu Protesten der Belegschaft geführt. Nach Arbeitnehmerinformationen könnten dort 4000 der etwa 7000 Beschäftigten betroffen sein.