Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Millionenstrafe gegen Elektronik-Konzerne
BRÜSSEL (dpa) - Verbraucher in Europa haben jahrelang zu viel für Küchengeräte, Notebooks und andere Elektronik bezahlt. Die EUKommission verhängte gegen den Computer-Anbieter Asus, den Elektroriesen Philips sowie die Unterhaltungselektronik-Marken Denon, Marantz und Pioneer eine Wettbewerbsstrafe in Höhe von insgesamt 111 Millionen Euro. Die Unternehmen hätten Online-Einzelhändlern illegalerweise Fest- oder Mindestpreise für den Weiterverkauf ihrer Produkte aufgezwungen, teilte die Brüsseler Behörde mit. Das Vorgehen dürfte aber auch die Preise im Markt allgemein hochgetrieben haben. Die größte Einzelstrafe trifft Asus mit 64 Millionen Euro. Philips muss knapp 30 Millionen Euro zahlen, Pioneer zehn Millionen und Denon & Marantz an die acht Millionen Euro. Die Brüsseler Wettbewerbshüter sahen es als erwiesen an, dass die Unternehmen es Online-Einzelhändlern erschwerten, eigenständig die Preise für Elektronikprodukte wie Hi-FiTechnik sowie Küchengeräte festzulegen. Geschädigte Verbraucher und Unternehmen könnten vor nationalen Gerichten auf Schadenersatz klagen, erklärte die EU-Kommission. In Deutschland führten demnach Wettbewerbsverzerrungen durch Asus, Denon & Marantz sowie Pioneer zu höheren Preisen. Philips manipulierte die Preise laut Kommission nur in Frankreich.