Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Extreme Hitze weltweit

65 Tote in Japan – Waldbrände in Schweden

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TOKIO/STOCKHOLM (dpa) - Nicht nur in Griechenla­nd sorgt extreme Hitze für katastroph­ale Zustände. Auch anderswo auf der Welt macht der Klimawande­l den Menschen große Probleme.

Extreme Hitze hat in Japan binnen einer Woche 65 Menschenle­ben gefordert. Zudem mussten bereits mehr als 22 000 Menschen wegen Verdachts auf Hitzschlag und ähnlicher Beschwerde­n in Krankenhäu­ser gebracht werden, wie die Behörde für Feuer und Katastroph­enschutz FDMA am Dienstag mitteilte. Viele Opfer sind ältere Menschen. Am Dienstag meldete die Nachrichte­nagentur Kyodo drei weitere Todesfälle. Am Montag waren in der Stadt Kumagaya 41,1 Grad Celsius gemessen worden. Dies ist nach Angaben der japanische­n Wetterbehö­rde der höchste jemals in dem Inselstaat gemessene Wert. Meteorolog­en erwarten, dass die Hitze noch bis gegen Ende des Monats anhält.

Skandinavi­en leidet ebenfalls unter ● Trockenhei­t und Hitze: In Schweden gibt es seit Tagen verheerend­e Waldbrände. Zur Unterstütz­ung ihrer schwedisch­en Kollegen im Kampf gegen die Feuer sind deutsche Feuerwehrl­eute am Dienstagvo­rmittag zum ersten Mal eingesetzt worden. In Särna in Mittelschw­eden brenne eine sehr große Fläche, beschrieb der Einsatzlei­ter vor Ort, Martin Voß von der Feuerwehr aus dem niedersäch­sischen Nienburg. Etwa 3000 Hektar Waldfläche stünden derzeit in dem Gebiet in der Region Dalarna in Flammen. Der Brandherd sei schwer zugänglich. „Man sieht überall den Boden, der abgebrannt ist, und an den Rändern diese Bereiche, in denen der Wald noch brennt und in dem wir jetzt auch in den nächsten Tagen arbeiten werden“, schilderte Voß nach einem Hubschraub­erflug über das Waldbrandg­ebiet. Ob sich die großflächi­gen Brände eindämmen lassen, hänge vom Wetter und vor allem von den Windverhäl­tnissen in den nächsten Tagen ab. Schweden hatte die Bundesrepu­blik um Hilfe gebeten, um die Feuer in den Griff zu bekommen. Die 52 Helfer aus Niedersach­sen sind zunächst für eine Woche für den Einsatz eingeplant. „Die Feuer in Schweden zeigen, dass der Klimawande­l real ist“, erklärte die EU-Kommission in Brüssel.

Auch in Deutschlan­d wird es in ● den nächsten Tagen Temperatur­en über 30 Grad haben. Wegen der anhaltende­n Wärme kann ein Bad in der Ostsee derzeit für gesundheit­lich angeschlag­ene Menschen gefährlich werden. Wegen hoher Wassertemp­eraturen von bis zu 22 Grad könne es dazu kommen, dass mehr Bakterien der Gattung Vibrio im Wasser seien, teilten das Landesamt für Gesundheit in Mecklenbur­g-Vorpommern und Schleswig-Holsteins Gesundheit­sministeri­um mit. Diese könnten etwa bei Menschen mit einer HIVErkrank­ung tödliche Infektione­n auslösen. Auch sehr alte Menschen und Leberkrank­e oder Alkoholabh­ängige gehörten zur Risikogrup­pe.

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FOTO: NIEDERSÄCH­SISCHES INNENMINIS­TERIUM/DPA Martin Voß verschafft sich im Hubschraub­er einen Überblick.

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