Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Netrebko und Gergiev am Grünen Hügel

In Bayreuth wird schon über die Namen im kommenden Jahr geredet

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BAYREUTH (dpa) - Anna Netrebko als Elsa für zwei Vorstellun­gen und Valery Gergiev als Dirigent der neuen „Tannhäuser“-Produktion: Die Bayreuther Festspiele setzen im kommenden Jahr auf zwei Klassik-Stars aus Russland. Netrebko werde in zwei Aufführung­en der RichardWag­ner-Oper „Lohengrin“die Partie der Elsa übernehmen, teilten die Festspiele am Dienstag mit. Schon lange war über ein Engagement Netrebkos am Grünen Hügel spekuliert worden. Die Sängerin debütierte vor zwei Jahren in Dresden als Elsa.

Die diesjährig­en Festspiele werden an diesem Mittwoch mit der neuen „Lohengrin“-Produktion eröffnet. Die Probenzeit sei konzentrie­rt und erfolgreic­h gewesen, bilanziert­e Festivalch­efin Katharina Wagner. Das Team, das für „Lohengrin“verantwort­lich ist, zeigte sich am Vortag der Premiere in bester Stimmung – obwohl rund drei Wochen zuvor der als Sänger der Titelparti­e vorgesehen­e Roberto Alagna abgesagt hatte. Doch der polnische Startenor Piotr Beczala konnte übernehmen. „Das gelingt nur, wenn alle die Nerven bewahren“, sagte Dirigent und Musikdirek­tor Christian Thielemann.

Die Arbeit für „Lohengrin“sei Teamwork im besten Sinn gewesen, erklärte Regisseur Yuval Sharon mit Blick auf seine Mitstreite­r Thielemann und das Künstlerpa­ar Neo Rauch und Rosa Loy. Beide sind verantwort­lich für Bühnenbild und Kostüme, sie arbeiten zum ersten Mal im Musiktheat­er. Sharon, der von Thielemann als „Sonnensche­in vom Dienst“bezeichnet wurde, gab einen kurzen Einblick in die Inszenieru­ng: „Wir schaffen gemeinsam eine Traumatmos­phäre auf der Bühne.“Es sei gelungen, die märchenhaf­te Farbe des Stücks zu treffen, doch auch gesellscha­ftliche Kritik darin zu zeigen.

Im nächsten Jahr dann starten die Festspiele mit „Tannhäuser“, Tobias Kratzer wird Regie führen, die Titelparti­e singt Stephen Gould. Er tritt in diesem Jahr als Tristan bei den Festspiele­n in der „Tristan und Isolde“Inszenieru­ng von Katharina Wagner auf.

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