Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kühler Kopf an heißen Tagen
Die Hundstage bringen Deutschland extreme Hitze – So hält man es aus
RAVENSBURG (dpa/epd/sz) - Mit den sogenannten Hundstagen erlebt Deutschland diese Woche eine Hitzewelle. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes werden in weiten Teilen Deutschlands heute deutlich über 30 Grad erwartet. Die wichtigsten Fragen und Antworten, wie man die extremen Temperaturen gut übersteht.
Welche Flüssigkeitszufuhr sinnvoll?
Bei starker Hitze wird empfohlen, bis zu zwei Liter am Tag zu trinken. Experten raten zu lauwarmen Tees, Schorlen, Mineral- oder Leitungswasser. Kalte Getränke sind nicht zu empfehlen, da das Durstgefühl dabei schneller nachlässt und die Trinkmenge geringer ist. Alkohol und Kaffee sollte man meiden.
Was sollte gegessen werden? ist
Da fettige Speisen meist schwer im Magen liegen und so Verdauung und Kreislauf belasten, sollte an heißen Tagen vor allem auf leichte Kost wie Salat, Obst und Gemüse geachtet werden. Suppen und Kaltschalen versorgen den Körper besonders mit Flüssigkeit und liefern zusätzliche Nährstoffe. Wasserreiche Früchte wie Erdbeeren, Pfirsiche, Melonen, Gurken und Tomaten werden besonders empfohlen.
Wie bleibt man zu Hause cool?
„Vor dem Zubettgehen einfach den Pyjama beziehungsweise das Nachthemd oder zusätzlich auch die Bettbezüge für längere Zeit ins Eisfach legen“, rät der Meteorologe Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst allen, die in warmen Nächten keine Ruhe finden. „Ganz Verwegene legen sogar noch Schweiß- und Stirnbänder ins Eisfach und ziehen sie nachts über.“Tagsüber lässt sich die Wohnung herunterkühlen, indem man Eiswürfel in einer Schüssel vor einen laufenden Ventilator stellt.
Darf man bei der Hitze noch draußen Sport treiben?
Vorsicht ist vor allem bei kreislaufbelastenden Sportarten geboten, sagt Prof. Tim Meyer vom Institut für Sport und Präventivmedizin der Universität des Saarlandes: „Das sind beispielsweise Ausdauersportarten wie Laufen, aber auch Radfahren“– und Mannschaftssportarten. Ganz verzichten muss man darauf allerdings auch im Sommer nicht. Wer kann, sollte sein Sportprogramm aber in den frühen Morgen oder späten Abend verlegen.
Wie schützt man seine Haustiere am besten?
Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt, dass Hundehalter in den kühleren Morgen- und Abendstunden mit ihren Vierbeinern Gassi gehen. Wichtig für alle Tiere seien ausreichend Wasser und Schattenplätze. Auf keinen Fall dürften Hunde oder andere Tiere alleine im Auto gelassen werden, warnen die Tierschützer. Selbst bei bewölktem Himmel und bei geöffnetem Fenster könne die Temperatur schnell auf 50 Grad oder mehr ansteigen und das Fahrzeug zur tödlichen Falle werden.
Wieso heißt es Hundstage?
Sommerliche Hitzeperioden werden im Allgemeinen Hundstage genannt. Deutsche Kalender nennen konkret aber meist den Zeitraum vom 23. Juli bis zum 23. August. Mit Vierbeinern haben die Hundstage allerdings nur indirekt zu tun: Ihren Namen verdankt die sommerliche Hitzewelle dem Erscheinen des „Hundssterns“Sirius am Morgenhimmel. Dass der hellste Stern im Sternbild Großer Hund im Morgengrauen aufgeht, brachten die alten Griechen mit der sommerlichen Hitze in Verbindung.