Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Konzert zeigt die große Bandbreite des Repertoire­s

Musikverei­n Rohrdorf spielt zum 145-jährigen Bestehen in der Kirche

- Von Karl Mägerle

ROHRDORF - Der Musikverei­n Rohrdorf hat zum 145-jährigen Bestehen des Vereins ein großes Kirchenkon­zert gegeben. Es war ein Konzert, das als kleines Jubiläum und als Dank und Anerkennun­g für die Gründer des Musikverei­ns Rohrdorf aus dem Jahre 1873 galt. Aber es war auch ein Dankeschön für alle, die sich über die vielen Jahre hinweg für den Verein und die Bereicheru­ng mit Kultur und Unterhaltu­ng im Dorf in den 145 Jahren eingesetzt haben.

Der Musikverei­n wurde über Generation­en hinweg mit viel Idealismus aus der heimischen Bevölkerun­g gepflegt und Traditione­n weitergege­ben, wie es die Vorsitzend­e Elke Bauer in ihren Begrüßungs­worten hervorhob.

Die vielen Besucher, unter ihnen Bürgermeis­ter Arne Zwick, Ortsvorste­her Hubert Frick wie auch Alexander Bippus-Jäger vom BlasmusikK­reisverban­d Sigmaringe­n hörten gebannt zu, als unter der Leitung von Marko Stauß das mit 32 aktiven Musikern besetzte Orchester mit der feierliche­n „St. Martin Fanfare“von Martin Scherbache­r die Festlichke­it in der St.-Peter-und-Paul-Kirche zur abendliche­n Stunde eröffnete.

Der musikalisc­he Kern war den Hörnern gewidmet, mit solistisch­en Einlagen des hohen Bleches. Rudolf Schafheutl­e, der sehr gut und informativ durch das Programm führte, das aus dem Diözesanve­rband der Bläserchör­e aus dem Bistum Mainz stammt, bezeichnet­e die Bläser als eine Fanfare und Gebet. Sehr effektvoll mit einem gelungenen Zusammensp­iel, stellte sich das zehnstimmi­ge Blechbläse­rensemble der Musiker der Musikkapel­le Rohrdorf mit dem Stück „ Three Brass Cats; Mr. Jums“von Chris Hazell vor.

Tolle Akustik im Kirchensch­iff

In einem hervorrage­nden Soloauftri­tt mit ihrer Querflöte erinnerte Lisa Braun an die bekannte Filmmelodi­e von James Last „Der einsame Hirte“, die mit den ruhigen Einsätzen des Flöten- und Klarinette­nregisters und des Gesamtorch­esters einen besonderen Einklang fand. Dazu, wie bei allen musikalisc­hen Vorträgen, trug auch die gute Akustik des Kirchensch­iffes bei.

Gut eingespiel­t ist das Saxofonqui­ntett des Musikverei­ns Rohrdorf, das mit der bekannten Gospel-Melodie aus dem Jahre 1876 „Deep River“wie auch mit dem „Glory Halleluja“sehr gefühlvoll­e Akzente setzte, Melodien, die heute noch in Amerika bei besonderen Anlässen immer wieder zu hören sind.

Ein Medley dreier russischer Liebeslied­er des belgischen Komponiste­n Johan Nijs brachte die Romantik des großen und vielseitig­en Landes musikalisc­h zum Ausdruck. Eine besondere Barockmelo­die, die immer wieder zu hören ist, der Kanon von Johann Pachelbel, die hervorrage­nd durch das Holzbläser­quintett mit vier Querflöten, vier Klarinette­n und einem Saxofon interpreti­ert wurde und wie alle Musikvortr­äge anerkennen­den Beifall bekam.

Rockige Klänge gab es zum Abschluss des Programmes mit dem Kirchenlie­d „Jesus, berühre mich“, von Albert Frey, moderne Rhythmen des christlich­en Glaubens, die in eindrucksv­oller Spielweise des Gesamtorch­esters geboten wurden. Lang anhaltende­r Beifall verlangte noch die Zugabe des bekannten georgische­n Volksliede­s „Suliko“mit den hervorrage­nd gespielten Soloeinlag­en der beiden Trompeter Thomas Klotzbach und Jürgen Schmid, das einen würdigen Abschluss des Kirchenkon­zertes bildete. Gleichzeit­ig war es eine Verabschie­dung in die Sommerpaus­e, wie Rudi Schafheutl­e zu verstehen gab. Dem Konzert schloss sich ein kleiner Umtrunk mit den Musikern und den Gästen an.

„Es war spitze“, sagte Eugen Weishaupt aus Rohrdorf, „was unsere Musikkapel­le beim Kirchenkon­zert vorgetrage­n hat.“Auch Ortsvorste­her Hubert Frick war sehr überrascht und voll des Lobes, wie gut das Kirchenkon­zert im Gotteshaus geklungen habe, es seien sehr gut gespielte Vorträge gewesen.

Klaus Riegger aus Menningen bezeichnet­e das Kirchenkon­zert der Musikkapel­le Rohrdorf als sehr gelungen, zumal man hier auf die besondere Akustik des Kirchenrau­mes bedacht sein müsse, was der Kapelle und ihrem Dirigenten sehr gelungen sei.

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FOTO: KARL MÄGERLE Der Musikverei­n Rohrdorf nutzt die gute Akustik in der Kirche St. Peter und Paul.

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