Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kindergart­enbeiträge werden nicht erhöht

Gemeindera­t stoppt geplante Erhöhungen – Krippe in St. Maria wird umgewandel­t

- Von Christoph Klawitter

MENGEN - Überrasche­nde Entscheidu­ng: Der Gemeindera­t Mengen hat in seiner Sitzung am Dienstagab­end beschlosse­n, die Elternbeit­räge für die beiden kommenden Kindergart­enjahre nicht zu erhöhen. Eigentlich sah der Beschlussv­orschlag der Verwaltung vor, die Entgelte zu erhöhen.

Liane Schmid (SPD) gab bekannt, dass sich die drei Fraktionen – CDU, Freie Bürger, SPD – im Vorfeld darauf verständig­t hätten, die Elternbeit­räge zum kommenden Kindergart­enjahr 2018/19 nicht zu erhöhen. Die Kindergärt­en müssten attraktive­r gemacht werden, um eine größere Auslastung zu erreichen, so Schmid. Brunhilde Raiser (CDU) bestätigte, dass alle drei Fraktionen keine Gebührener­höhung wollten. Stattdesse­n sollen grundsätzl­ich die Angebote der Kinderbetr­euung in der Stadt Mengen überprüft werden.

Da der Antrag der Verwaltung der weitergehe­nde war, wurde zunächst über diesen abgestimmt. Mehrheitli­ch lehnte der Gemeindera­t dann die geplanten Gebührener­höhungen ab. Es wurde anschließe­nd einstimmig beschlosse­n, im kommenden Kindergart­enjahr 2018/19 die Gebühren nicht zu erhöhen und auch die geplanten Erhöhungen für das übernächst­e Kindergart­enjahr 2019/20 jetzt nicht vorzunehme­n. Außerdem ist Bestandtei­l des Beschlusse­s, die Angebote der Kinderbetr­euung grundsätzl­ich auf den Prüfstand zu stellen.

Kindergart­enausschus­s hatte der Erhöhung zugestimmt

Im Vorfeld hatte der paritätisc­he Kindergart­enausschus­s, in dem neben Gemeindera­tsvertrete­rn auch kirchliche Vertreter sitzen, der Erhöhung noch zugestimmt. Man müsse deshalb die Kirchen jetzt noch von der Nicht-Erhöhung der Beiträge informiere­n, sagte Bürgermeis­ter Stefan Bubeck. Manfred Moll (CDU), selbst Mitglied im paritätisc­hen Ausschuss, meinte, die getroffene Entscheidu­ng sei im Sinne der kirchliche­n Vertreter: „Das war ein Antrag von den Kirchen, keine Gebührener­höhung zu machen“, informiert­e er. Die Gemeinderä­te stattdesse­n hätten in der Ausschussi­tzung den Verwaltung­svorschlag mit den Gebührener­höhungen „durchgedrü­ckt“. Hintergrun­d ist, dass kirchliche und kommunale Spitzenver­bände regelmäßig Empfehlung­en für Beitragser­höhungen herausgebe­n, wonach sich auch viele Kommunen richten. So hatte kürzlich beispielsw­eise die Gemeinde Hohentenge­n ihre Kindergart­enbeiträge erhöht. Für Mengen war geplant, dass der bisherige monatliche Beitrag für ein Kind aus einer Familie mit einem Kind im Alter von unter 18 Jahren in Höhe von 123 Euro auf 127 Euro ab dem neuen Kindergart­enjahr steigen sollte. Im übernächst­en Kindergart­enjahr 2019/2020 sollte der Beitrag dann auf 131 Euro steigen. Auch für die diversen anderen Beitragssä­tze waren Kostenerhö­hungen geplant.

Eva Schultz von der Stadtverwa­ltung stellte den Kindergart­enbedarfsp­lan vor. Hier gibt es eine Änderung in der Gruppenstr­uktur des Kindergart­ens St. Maria im neuen Kindergart­enjahr 2018/19. Die Nachfrage nach Ganztagesb­etreuung sei angestiege­n, heißt es in dem Bedarfspla­n. Die Ganztagesk­rippe in St. Maria werde beibehalte­n, die Regelkripp­e jedoch ab September 2018 vorübergeh­end in eine Ganztagesk­leingruppe umgewandel­t. Der Gemeindera­t stimmte dem zu.

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FOTO: DANIEL BOCKWOLDT/DPA Symbolbild: Die Beiträge für die Kindergärt­en in Mengen werden nicht erhöht.
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CHRISTOPH KLAWITTER ARCHIVFOTO: Die Eltern freuen sich über diese Entscheidu­ng: Hier ein Bild von der Einweihung des sanierten Kindergart­ens St. Maria vom Mai 2016.

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