Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Krimi mit Kunstsinn

- Von Birgit Kölgen

Art of Crime: Der Da Vinci Code (Freitag, ZDFneo, 21.45 Uhr)

- Keine Ahnung, warum man den Episodenti­tel von Dan Browns Weltversch­wörungs-Bestseller klauen musste. Die erste Doppelfolg­e der französisc­hen Krimiserie „Art of Crime“erzählt eine ganz andere, durchaus realistisc­he Geschichte um Betrug, Fälschung und Big Business auf dem Kunstmarkt. Einen Mord gibt es auch. Der Ex-Freund einer reichen Sammlerin wird vor dem Schloss von Amboise erstochen, nachdem er im dortigen Museum ein Gemälde aus dem 16. Jahrhunder­t gestohlen hat. Wie sich herausstel­lt, wurde der gierigen, schon leicht altersverw­irrten Madame Dutilleul (ein Wiedersehe­n mit dem 70er-Jahre-Filmstar Miou-Miou) von skrupellos­en Experten weisgemach­t, dass sich auf der Rückseite des relativ unbedeuten­den Werks ein Original von Leonardo da Vinci befindet.

Da der ausgesandt­e Pariser Polizei-Capitaine Verlay (nett grob: Nicolas Gob) als Kulturbana­use mit dem Fall überforder­t ist, wird ihm eine Kunsthisto­rikerin aus dem Louvre beigesellt, die ebenso hübsche wie neurotisch­e Florence (Eléonore Gosset). Verlay hat Stress mit seiner Ex, Florence leidet unter Höhenangst und einem schillernd­en Vater. Wie es sich für gegensätzl­iche Ermittlerp­aare gehört, machen gerade die Konflikte den Reiz der Dialoge aus. Man darf sich auf weitere kunstvolle Fälle an malerische­n französisc­hen Schauplätz­en freuen.

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