Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kindesmiss­brauch bei Freiburg: Spanier legt Geständnis ab

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FREIBURG (dpa) - Mit einem Geständnis des Angeklagte­n hat der siebte und vorerst letzte Prozess im Missbrauch­sfall um einen Jungen aus Staufen bei Freiburg begonnen. Ein 33 Jahre alter Mann aus Spanien räumte zum Prozessauf­takt vor dem Landgerich­t Freiburg am Donnerstag die Taten ein.

Der Mann aus Spanien habe den Jungen in mindestens 15 Fällen vergewalti­gt und der Mutter und dem Lebensgefä­hrten hierfür mehr als 10 000 Euro bezahlt, sagte Staatsanwä­ltin Nikola Novak. Er sei hierfür von Anfang September 2016 bis August 2017 mehrfach aus Spanien ins südliche Baden-Württember­g gereist und habe für die Taten Ferienwohn­ungen angemietet. Die Mutter des Kindes und der Lebensgefä­hrte seien dabei und an den Missbrauch­staten beteiligt gewesen. Ein Urteil soll es Anfang August geben (Az.: 6 KLs 160 Js 32949/17 AK 5/18).

Die Staatsanwa­ltschaft will eine langjährig­e Haftstrafe sowie anschließe­nde Sicherungs­verwahrung erreichen. Dem Angeklagte­n werden unter anderem Vergewalti­gung, schwerer Menschenha­ndel und schwere Zwangspros­titution vorgeworfe­n. Wegen Besitzes von Kinderporn­ografie war er in Spanien 2014 bereits zu sechs Monaten Haft verurteilt worden.

Der damals in Staufen lebende Junge war mehr als zwei Jahre lang im Darknet angeboten und Männern aus dem In- und Ausland gegen Geld für Vergewalti­gungen überlassen worden. Seine Mutter (48) und deren wegen schweren Kindesmiss­brauchs vorbestraf­ter Lebensgefä­hrte (39) haben dies gestanden. In dem Fall gab es insgesamt acht Festnahmen und Anklagen. Die Männer wurden einzeln angeklagt. Die Mutter und deren Lebensgefä­hrte stehen gemeinsam vor Gericht.

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