Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Firma Braun kauft Bauplätze
Im Gebiet Krautländer in Herbertingen sollen 15 Eigentumswohnungen entstehen
HERBERTINGEN - Die Gemeinde Herbertingen verkauft zwei Bauplätze für zwei Mehrfamilienhäuser an die Firma Braun aus Stetten am kalten Markt. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend beschlossen. Insgesamt sollen 15 Wohneinheiten entstehen, die die Firma Holzbau Braun als Bauträger erstellt. Diskutiert wurde im Gremium, wie mit den Auto-Stellplätzen verfahren werden soll.
In der Sitzung waren Winfried Braun von der gleichnamigen Firma und Manuel Mauch vom Büro Mauch und Offner aus Meßkirch anwesend. Die Gemeinde hatte eine Ausschreibung für die Vergabe der beiden Mehrfamilienhaus-Bauplätze veröffentlicht. „Es gab einige Interessenten“, berichtete Bürgermeister Magnus Hoppe. Konkret habe sich letztlich aber nur die Firma Braun interessiert. „Ich denke, das ist auch der Marktlage geschuldet“, meinte Hoppe.
Wie Manuel Mauch erläuterte, sollen auf dem Gelände zwei Mehrfamilienhäuser entstehen. „In der Summe haben wir für beide Gebäude 15 Wohneinheiten.“Geplant sind derzeit laut Mauch vier Vier-Zimmer-Wohnungen mit etwa 125 Quadratmetern, vier Drei-Zimmer-Wohnungen mit etwa 90 bis 95 Quadratmetern, fünf Zwei-Zimmer-Wohnungen mit 65 bis 87 Quadratmetern und schließlich zwei kleine Wohnungen mit jeweils 45 Quadratmetern. „Das ist der Stand, den wir heute mal geplant haben“, so Mauch.
Bauträger könnte Parkplätze abkaufen
Neben dem neuen Baugebiet in unmittelbarer Nähe zum Kindergarten St. Nikolaus befinden sich bereits jetzt Auto-Stellplätze. Wie auf Nachfrage von Gemeinderat Daniel Stuwe (Unabhängige Bürger) deutlich wurde, sind diese Plätze für die künftigen Bewohner der Mehrfamilienhäuser gedacht, wobei Architekt Maucher gerne drei weitere Stellplätze schaffen würde, sodass insgesamt 20 Plätze zur Verfügung stehen für die 15 Wohneinheiten. Reinhold Eisele (Freie Liste) wollte wissen, ob das bedeute, dass die Plätze dann nicht mehr für die Allgemeinheit zur Verfügung stehen würden. „Es stehen zwei Varianten in der Diskussion“, antwortete darauf Bürgermeister Hoppe. Entweder der Bauträger löse die Stellplätze ab oder der Bauträger kaufe die Stellplätze der Gemeinde ab. Hintergrund ist, dass eine Anzahl von Stellplätzen im Rahmen eines Neubaus vorgeschrieben ist: Löst der Bauherr die Stellplätze ab, dann bezahlt er einen bestimmten Betrag an die Gemeinde und kann damit seine Verpflichtung zum Bau von Stellplätzen sozusagen „ablösen“. Dies bedeute aber, dass es keine Garantie gebe, dass die Stellplätze dann auch tatsächlich den beiden Mehrfamilienhäusern zur Verfügung stünden, erläuterte Hoppe. Würde der Bauträger die Plätze aber von der Gemeinde kaufen, stünden die Plätze tatsächlich nicht mehr der Allgemeinheit zur Verfügung.
Tiefgarage aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich
Hoppe verwies darauf, dass in unmittelbarer Nähe auf dem Festplatz am Feuerwehrhaus genügend Plätze für Autos zur Verfügung stehen würden. Nur während des Angerfests sei diese Fläche belegt. Die Verwaltung habe es zwar noch nicht untersucht, aber es gebe die Vermutung, dass die Stellplätze beim Kindergarten hauptsächlich vom Kindergartenpersonal benutzt würden, so Hoppe. Eine Tiefgarage ist übrigens nicht geplant, weil sie „aus wirtschaftlichen Gründen nicht umsetzbar ist", wie Manuel Mauch erläuterte. Der Architekt erläuterte außerdem, dass noch gewisse Befreiungen vom Bebauungsplan notwendig seien, zum Beispiel wegen einer Überschreitung der Baugrenze.
Gerhard Lutz (CDU) beurteilte die Planung positiv: Sie entspreche weitgehend den Vorstellungen der Gemeinde. Lutz hakte nach, ob die 15 Wohnungen als Eigentumswohnungen gedacht seien. „Ja, das ist so“, bestätigte Winfried Braun von der Firma Braun. Peter Maerz (Unabhängige Bürger) war es wichtig, dass es mit dem Projekt voran geht. „Mir geht es wirklich ein bisschen um die Zeit“, sagte er. Er stellte den Antrag, den Verkauf der beiden Bauplätze noch in der Sitzung zu beschließen.
Gerhard Lutz sah das ähnlich. Er wies darauf hin, dass es einen Bedarf nach Wohnungen in der Region gebe. „Bevor die Leute ihr Geld nach Mengen schleppen“, ergänzte er mit Blick auf die dortigen Bauprojekte. Bei einer Enthaltung stimmte das Gremium dem Antrag von Peter Maerz dann zu, die beiden Bauplätze an die Firma Braun als Bauträger zu verkaufen. Das Thema Stellplätze – also ob die Firma Braun diese ablöst oder kauft – werde in nichtöffentlicher Sitzung beredet, hieß es.