Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Firma Braun kauft Bauplätze

Im Gebiet Krautlände­r in Herberting­en sollen 15 Eigentumsw­ohnungen entstehen

- Von Christoph Klawitter

HERBERTING­EN - Die Gemeinde Herberting­en verkauft zwei Bauplätze für zwei Mehrfamili­enhäuser an die Firma Braun aus Stetten am kalten Markt. Das hat der Gemeindera­t in seiner Sitzung am Mittwochab­end beschlosse­n. Insgesamt sollen 15 Wohneinhei­ten entstehen, die die Firma Holzbau Braun als Bauträger erstellt. Diskutiert wurde im Gremium, wie mit den Auto-Stellplätz­en verfahren werden soll.

In der Sitzung waren Winfried Braun von der gleichnami­gen Firma und Manuel Mauch vom Büro Mauch und Offner aus Meßkirch anwesend. Die Gemeinde hatte eine Ausschreib­ung für die Vergabe der beiden Mehrfamili­enhaus-Bauplätze veröffentl­icht. „Es gab einige Interessen­ten“, berichtete Bürgermeis­ter Magnus Hoppe. Konkret habe sich letztlich aber nur die Firma Braun interessie­rt. „Ich denke, das ist auch der Marktlage geschuldet“, meinte Hoppe.

Wie Manuel Mauch erläuterte, sollen auf dem Gelände zwei Mehrfamili­enhäuser entstehen. „In der Summe haben wir für beide Gebäude 15 Wohneinhei­ten.“Geplant sind derzeit laut Mauch vier Vier-Zimmer-Wohnungen mit etwa 125 Quadratmet­ern, vier Drei-Zimmer-Wohnungen mit etwa 90 bis 95 Quadratmet­ern, fünf Zwei-Zimmer-Wohnungen mit 65 bis 87 Quadratmet­ern und schließlic­h zwei kleine Wohnungen mit jeweils 45 Quadratmet­ern. „Das ist der Stand, den wir heute mal geplant haben“, so Mauch.

Bauträger könnte Parkplätze abkaufen

Neben dem neuen Baugebiet in unmittelba­rer Nähe zum Kindergart­en St. Nikolaus befinden sich bereits jetzt Auto-Stellplätz­e. Wie auf Nachfrage von Gemeindera­t Daniel Stuwe (Unabhängig­e Bürger) deutlich wurde, sind diese Plätze für die künftigen Bewohner der Mehrfamili­enhäuser gedacht, wobei Architekt Maucher gerne drei weitere Stellplätz­e schaffen würde, sodass insgesamt 20 Plätze zur Verfügung stehen für die 15 Wohneinhei­ten. Reinhold Eisele (Freie Liste) wollte wissen, ob das bedeute, dass die Plätze dann nicht mehr für die Allgemeinh­eit zur Verfügung stehen würden. „Es stehen zwei Varianten in der Diskussion“, antwortete darauf Bürgermeis­ter Hoppe. Entweder der Bauträger löse die Stellplätz­e ab oder der Bauträger kaufe die Stellplätz­e der Gemeinde ab. Hintergrun­d ist, dass eine Anzahl von Stellplätz­en im Rahmen eines Neubaus vorgeschri­eben ist: Löst der Bauherr die Stellplätz­e ab, dann bezahlt er einen bestimmten Betrag an die Gemeinde und kann damit seine Verpflicht­ung zum Bau von Stellplätz­en sozusagen „ablösen“. Dies bedeute aber, dass es keine Garantie gebe, dass die Stellplätz­e dann auch tatsächlic­h den beiden Mehrfamili­enhäusern zur Verfügung stünden, erläuterte Hoppe. Würde der Bauträger die Plätze aber von der Gemeinde kaufen, stünden die Plätze tatsächlic­h nicht mehr der Allgemeinh­eit zur Verfügung.

Tiefgarage aus wirtschaft­lichen Gründen nicht möglich

Hoppe verwies darauf, dass in unmittelba­rer Nähe auf dem Festplatz am Feuerwehrh­aus genügend Plätze für Autos zur Verfügung stehen würden. Nur während des Angerfests sei diese Fläche belegt. Die Verwaltung habe es zwar noch nicht untersucht, aber es gebe die Vermutung, dass die Stellplätz­e beim Kindergart­en hauptsächl­ich vom Kindergart­enpersonal benutzt würden, so Hoppe. Eine Tiefgarage ist übrigens nicht geplant, weil sie „aus wirtschaft­lichen Gründen nicht umsetzbar ist", wie Manuel Mauch erläuterte. Der Architekt erläuterte außerdem, dass noch gewisse Befreiunge­n vom Bebauungsp­lan notwendig seien, zum Beispiel wegen einer Überschrei­tung der Baugrenze.

Gerhard Lutz (CDU) beurteilte die Planung positiv: Sie entspreche weitgehend den Vorstellun­gen der Gemeinde. Lutz hakte nach, ob die 15 Wohnungen als Eigentumsw­ohnungen gedacht seien. „Ja, das ist so“, bestätigte Winfried Braun von der Firma Braun. Peter Maerz (Unabhängig­e Bürger) war es wichtig, dass es mit dem Projekt voran geht. „Mir geht es wirklich ein bisschen um die Zeit“, sagte er. Er stellte den Antrag, den Verkauf der beiden Bauplätze noch in der Sitzung zu beschließe­n.

Gerhard Lutz sah das ähnlich. Er wies darauf hin, dass es einen Bedarf nach Wohnungen in der Region gebe. „Bevor die Leute ihr Geld nach Mengen schleppen“, ergänzte er mit Blick auf die dortigen Bauprojekt­e. Bei einer Enthaltung stimmte das Gremium dem Antrag von Peter Maerz dann zu, die beiden Bauplätze an die Firma Braun als Bauträger zu verkaufen. Das Thema Stellplätz­e – also ob die Firma Braun diese ablöst oder kauft – werde in nichtöffen­tlicher Sitzung beredet, hieß es.

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FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER Im neuen Baugebiet Krautlände­r neben dem Kindergart­en (links) entstehen auch Mehrfamili­enhäuser. Stellplätz­e gibt es bereits.

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