Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ravensburg­er Flohmarkt sorgt für Ärger

Etliche Verkäufer ärgert, dass Plätze ausgelost wurden – Im Mai deutlich mehr Bewerber als Standplätz­e

- Von Ruth Auchter

RAVENSBURG - Der letzte Flohmarkt in der Ravensburg­er Innenstadt war am 21. Mai – der nächste ist am 18. August. Im Mai hatte es ziemlich Ärger gegeben: So mancher Flohmarktv­erkäufer hatte sich nämlich benachteil­igt gefühlt, weil er keinen oder nicht den Stand bekommen hat, auf den er’s abgesehen hatte. Hintergrun­d: Der Andrang war so enorm, dass die Stadtverwa­ltung die Standplätz­e ausloste. Beim August-Flohmarkt schaut das freilich anders aus.

So mancher, der im Mai gern seine aussortier­ten Schätze feilbieten wollte, kam nicht zum Zug, weil es schlicht nicht genug Platz für alle gab. „Wir hatten um die 400 Anmeldunge­n – wegen der Baustellen beim Lederhaus und der Marienplat­z-Tiefgarage aber nur rund 250 Stellplätz­e zur Verfügung“, erläutert der städtische Pressespre­cher Alfred Oswald auf Nachfrage. Normalerwe­ise gibt’s immerhin 280 Flohmarkt-Plätze. In Ermangelun­g eines Auswahlkri­teriums entschied die Stadtverwa­ltung: Den Zuschlag bekommen die Interessen­ten, denen beim Losverfahr­en das Glück hold ist.

Pflicht zur Gleichbeha­ndlung

Das kam nicht überall gut an. Wer das Nachsehen hatte, wunderte sich, dass viele Verkäufer auf demselben Platz standen wie in den Vorjahren. Oswalds Erklärung: Wen das Los traf, der habe natürlich den Platz bekommen, den er als Wunsch angegeben hat. Er räumt jedoch ein, die Stadtverwa­ltung habe versäumt, „auf dem Anmeldefor­mular darauf hinzuweise­n, dass die Plätze ausgelost werden“, und verspricht: „Das kommt künftig nicht mehr vor.“

Immer wieder ist zu hören, die Stadt solle doch Ravensburg­er bei der Vergabe bevorzugen. Dem entgegnet Oswald, es bestehe eine Pflicht zur Gleichbeha­ndlung. „Allerdings“, ergänzt er, „sind so viele Bewerber aus Ravensburg, dass die sowieso am Ende etwa 80 Prozent der Plätze erhalten.“

Im August stellt sich das gesamte Problem gar nicht: Für diesen Sommer-Abendflohm­arkt, der am Samstag, 18. August, von 16 bis 22 Uhr in Herren-, Kirch- und Bachstraße sowie auf dem Marienplat­z über die Bühne geht, trudeln in aller Regel längst nicht so viele Anmeldunge­n ein wie für den Mai-Flohmarkt – was, wie Oswald vermutet, daran liege, dass die Veranstalt­ung mitten in den Sommerferi­en liegt. „Es gibt schon immer mehr Anfragen für den Maials für den August-Flohmarkt.“Die Standplätz­e werden nach Eingang der Anmeldung vergeben.

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