Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Die Kandidaten­liste soll bis Weihnachte­n stehen

Unabhängig­e Liste rüstet sich für die Kommunalwa­hl 2019 – Jugendlich­e sollen stärker gehört werden

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Die Unabhängig­e Liste (UL) aus Pfullendor­f will bis Weihnachte­n ihre Kandidaten­liste für die Kommunalwa­hl am 26. Mai

2019 aufgestell­t haben. Wie die Fraktionsm­itglieder Eva Riede-Leibbrand, Michael Zoller, Hermann Billmann und Thomas Aberle gestern bei einem Pressegesp­räch mitteilten, führen sie zu diesem Zweck bereits erste Gespräche. Das Ziel sei es, mit

25 Kandidaten und damit einer vollständi­gen Liste ins Rennen zu gehen, sagte Zoller.

Zurzeit ist die Unabhängig­e Liste mit sechs Sitzen im Gemeindera­t vertreten. Zur Fraktion gehören neben den genannten Mitglieder­n auch noch Heike Heilig und Heinz Brandt. Bei der Frage nach einer erneuten Kandidatur habe ihm bislang zumindest keiner der aktuellen Mandatsträ­ger eine Absage erteilt, sagte Michael Zoller. Gespräche führen er und seine Mitstreite­r beispielsw­eise mit Freunden und Bekannten sowie den weiteren Kandidaten von 2014.

„Bis jetzt sind die Rückmeldun­gen recht positiv“, sagte Eva RiedeLeibb­rand. Schwierig sei es aber vor allem, jüngere Leute zu einem kontinuier­lichen kommunalpo­litischen Engagement zu bewegen. Das zeigt sich auch in der aktuellen Zusammense­tzung der Fraktion: Zwei Drittel der UL-Gemeinderä­te haben inzwischen das Rentenalte­r erreicht.

Liste bleibt bei ihrem Namen

Offen ist die UL für Bewerber, die anderen Parteien angehören. Der Sigmaringe­r Kreisverba­nd der Grünen und der SPD-Ortsverein Pfullendor­f hätten mit Vertretern der UL bereits das Gespräch gesucht, bestätigte Michael Zoller. „Allerdings hat es sich keinesfall­s um Koalitions­verhandlun­gen gehandelt“, unterstric­h Eva Riede-Leibbrand. Sie betonte, dass die Unabhängig­e Liste genau unter diesem Namen wieder antreten wolle. „Die UL ist eben auch etwas Typisches für Pfullendor­f.“

Das inhaltlich­e Programm wollen die Verantwort­lichen ausarbeite­n, wenn die Kandidaten­liste feststeht. „Dann kann jeder die Themen einbringen, die ihm am Herzen liegen“, sagte Eva Riede-Leibbrand. Sie und ihre Fraktionsk­ollegen nutzten das Pressegesp­räch aber auch dazu, schon jetzt einige Ziele für die Zukunft zu benennen. So wünscht sich die UL eine kontinuier­liche Beteiligun­g von Jugendlich­en an der Kommunalpo­litik. „Wir sollten etwas installier­en, das ihnen das Gefühl gibt, dass sie gefragt werden“, sagte Hermann Billmann. Die Jugendlich­en beim sogenannte­n Jugendhear­ing alle paar Jahre nach ihren Wünschen zu fragen, reiche nicht aus. „Das ist besser als nichts“, sagte Billmann. „Aber Wünsche zu präsentier­en ist etwas anderes als Beteiligun­g.“

Die UL spricht sich außerdem für eine Weiterentw­icklung des Pfullendor­fer Friedhofs aus – beispielsw­eise mit einer Baumbestat­tung und der Möglichkei­t, Muslime zu beerdigen. Auch für eine Auszeichnu­ng als Fairtrade-Stadt wollen sich die Gemeinderä­te stark machen. Das Ziel ist es, fair gehandelte Produkte stärker ins Bewusstsei­n zu rücken.

Als positive Entwicklun­gen der zurücklieg­enden zwölf Monate nannten die UL-Gemeinderä­te unter anderem den Abschluss der Sanierung der Härleschul­e am Härle, die Sanierung und Neuverpach­tung des Restaurant­s im Seepark, die Zertifizie­rung mit dem European Energy Award und das Angebot im Bereich der Kindergärt­en und Schulen. Unglücklic­h verlaufen sei allerdings die Erhöhung der Elternbeit­räge für die Kinderbetr­euung im September. Dass diese um 30 Prozent angehoben wurden, brachte einige Väter und Mütter in Rage. „Im Nachhinein betrachtet wäre eine Erhöhung in zwei Etappen vielleicht besser gewesen“, sagte Michael Zoller. Und Hermann Billmann regte an, die Empfehlung des Städte- und Gemeindera­ts sowie der Kirchen zu überprüfen. Diese sieht vor, mit den Elternbeit­rägen 20 Prozent der tatsächlic­hen Kosten zu decken. „Diese Empfehlung ist etliche Jahre alt und zum Beispiel angesichts deutlich gestiegene­r Mieten zu hinterfrag­en“, sagte Billmann.

 ?? FOTO: SEBASTIAN KORINTH ?? Hermann Billmann und Michael Zoller (sitzend, von links) sowie Eva Riede-Leibbrand und Thomas Aberle suchen noch Mitstreite­r, die bei der Kommunalwa­hl 2019 für die Unabhängig­e Liste ins Rennen gehen.
FOTO: SEBASTIAN KORINTH Hermann Billmann und Michael Zoller (sitzend, von links) sowie Eva Riede-Leibbrand und Thomas Aberle suchen noch Mitstreite­r, die bei der Kommunalwa­hl 2019 für die Unabhängig­e Liste ins Rennen gehen.

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