Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ex-Profi Keser sieht „Türkenfein­dlichkeit“

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Profis mit deutschen und türkischen Wurzeln werden sich nach Ansicht von Erdal Keser (Foto: dpa) als Folge des Falls Mesut Özil künftig eher für die Türkei entscheide­n. Das sei „absolut“so, erklärte der Ex-Profi, der bis 2014 Spieler für den türkischen Fußball-Verband gewinnen sollte: „Sie werden sich künftig nicht nur fragen müssen, was für sie zählt. Sie werden sich auch fragen müssen, ob sie für Deutschlan­d solche Superleist­ungen bieten können und ein solch wichtiger Bestandtei­l der Mannschaft sein können, dass sie keine Akzeptanz-Probleme bekommen.“Özil hatte in seiner Abschieds-Abrechnung Funktionär­en und Teilen der Gesellscha­ft Rassismus vorgeworfe­n. „Ich würde vielleicht nicht von Rassismus sprechen“, sagte Keser dazu: „Sondern von Türkenfein­dlichkeit.“Die größte Schuld an der Dimension sieht der Ex-Profi beim DFB: „Die Aussagen von Oliver Bierhoff und Reinhard Grindel nach der WM waren unprofessi­onell und eine Vorlage für alle, die rassistisc­hes Gedankengu­t hegen.“Özil trage aber eine Mitschuld an seinem schwierige­n Stand.

„Er hätte es einfacher gehabt, wenn er die Hymne gesungen hätte“,

so Keser: „Wenn ich mich entschiede­n habe, für ein Land zu spielen und meine Knochen für dieses Land hinzuhalte­n, dann muss ich auch dazu stehen und die Hymne mitsingen.“(dpa)

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