Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Von wegen drittklass­ig

3. Liga startet – Ein Weltmeiste­r und zehn Ex-Erstligist­en

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AALEN (dpa) - Kaiserslau­tern, Braunschwe­ig, Karlsruhe – die 3. Liga ist bereits vor dem ersten Anpfiff an diesem Freitag entschiede­n. Zumindest wenn es nach den Experten geht. Die Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslau­tern und Eintracht Braunschwe­ig sind die Favoriten. Der Karlsruher SC, der im Mai erst in der Relegation gegen den FC Erzgebirge Aue am Aufstieg scheiterte, folgt danach. Doch ist es wirklich so einfach?

Die elfte Saison seit Einführung der Spielklass­e scheint jedenfalls die bislang attraktivs­te zu werden. Dafür sprechen allein die Namen der teilnehmen­dem Teams. Neben den drei Staffelfav­oriten tummeln sich mit den Aufsteiger­n TSV 1860 München, FC Energie Cottbus und KFC Uerdingen sowie den etablierte­n Clubs FC Hansa Rostock, Fortuna Köln, Preußen Münster und SpVgg Unterhachi­ng noch weitere sieben ehemalige Bundesligi­sten in der dritthöchs­ten deutschen Spielklass­e. Damit spielte einst die halbe Liga ganz oben. „Die 3. Liga steht vor einer hochintere­ssanten Saison, weil es wohl noch nie so viele klangvolle Namen – Vereine wie Spieler – in dieser Klasse gab“, sagte Benjamin Schwedes, Sportdirek­tor des VfL Osnabrück, dem „kicker“. Und auch VfR Aalens Trainer Argirios Giannikis ist sicher: „Für mich ist es die stärkste 3. Liga aller Zeiten. So ein bisschen wie eine zweite 2.Liga.“Die Erwartunge­n an sein Team von der Ostalb will er nicht nur daher nicht zu hoch setzen: „Wir hatten einen größeren Umbruch in unserer Mannschaft und müssen uns nun erst einmal finden. Wir werden daher kein Saisonziel ausgeben und wollen dann in drei Jahren oben angreifen.“

Der spektakulä­rste Transferco­up gelang dem KFC Uerdingen, der den Weltmeiste­r von 2014, Kevin Großkreutz, verpflicht­ete. Und dieser hat große Ziele: „In den drei Jahren möchte ich mit der Mannschaft auf jeden Fall einmal aufsteigen“, so der 30-Jährige. Doch vorher soll er dem Aufsteiger mit seiner Erfahrung vor allem die notwendige Sicherheit im Kampf gegen den Abstieg geben. Immerhin müssen nach der Saison gleich vier Teams den Gang in die Regionalli­gen antreten. Wer das sein wird, scheint völlig offen.

Nicht unbedingt zu den Kandidaten gehört 1860 München, die sich ordentlich verstärkte­n. Sportchef Günther Gorenzel hat „ein sehr, sehr gutes Gefühl, was den Start in die Saison angeht.“Unterstütz­ung von den Rängen ist gewiss. Für das Spiel der Löwen in Kaiserslau­tern (Sa., 14 Uhr/ ARD) wurden schon über 34 000 Tickets verkauft, gerechnet wird mit bis zu 40 000. Und egal wie es sportlich ausgeht, die Fans dürften die Gewinner der großen Traditions-Liga sein. Der Zuschauerr­ekord aus der Saison 2015/2016, als 2 687 035 Besucher gezählt wurden, dürfte wackeln – trotz neu eingeführt­er Montagsspi­ele.

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FOTO: DPA Die Aufstiegsl­öwen starten mit einem Traditions­duell.

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