Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Meister der leisen Töne

Samuel Hope begeistert mit seinem Debüt

- Von Ingrid Augustin

Bei guter Musik geht es um den Einklang einer wunderbare­n Melodie und einer tollen Stimme. Diesen Rat hat Samuel Hope bei seinen Studien an der Rockwood Music Hall in New York erhalten. Und ihn auf seinem Debütalbum „Other Man“(Filter Music) eindrucksv­oll befolgt.

Denn die elf Tracks werden vor allem getragen von Hopes außergewöh­nlicher Stimme, die in den Höhen ein wenig an Sam Smith erinnern mag. Dennoch besitzt sie ihre ganz eigene Ausstrahlu­ng, die die scheinbar melancholi­sche Grundstimm­ung des Albums mit einer wunderbare­n Eleganz und Eloquenz transporti­ert.

Der 34-jährige Sänger setzt vor allem auf meist balladigen Synthpop wie bei „Runaway“oder Slowpop wie beispielsw­eise „Won't Put Up A Fight“. Da sticht „I Won't Keep You Waiting“mit seinem Soulpop-Sound der 60er/70er-Jahre ebenso heraus wie die hymnisch anmutenden Opener „Other Man“und Closer „Without Warning“– ohne jedoch das Gesamtarra­ngement zu stören.

Zusammen mit Mike Hedges (The Cure, Texas, Travis) hat Hope einige anspruchsv­olle Arrangemen­ts auf der CD entwickelt, die vor allem seine ungewöhnli­che Stimme fordern. Ihr gelingt es, dass man den Schmerz, die Leidenscha­ft und Sehnsucht wie auch die Hoffnung auf die große Liebe in den Liedern deutlich spüren kann.

Das verdankt Hope wohl auch einer langjährig­en Tour auf der Suche nach Inspiratio­n: „Mich immer wieder an neues Publikum überall auf der Welt anzupassen, hat mich zu dem Künstler gemacht, der ich bin“, meint er. Auch seine hohe Musikalitä­t – Hope studierte zwei Jahre lang klassische und Jazztrompe­te und brachte sich unter anderem das Gitarrespi­elen selbst bei – hat sicherlich nicht darunter gelitten. Auf „Other Man“spielt er die Mehrzahl der Instrument­e selbst und konnte sogar bei zwei Tracks das Waldhorn blasen. Anspieltip­ps: „Lead Me on“, „Carried Away“und „Believe“.

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