Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Der längste Rettich-Streifen gewinnt

Beim Rettichfes­t in Sigmaringe­n dreht sich alles um die Rüben.

- Von Mandy Streich

SIGMARINGE­N - ●Einen Rettich so schneiden, dass er danach an einem Stück, in Spiralform und somit auch länger ist als zuvor? Gar nicht so einfach, wie SZ-Mitarbeite­rin Mandy Streich am Sonntagmit­tag auf dem Rettichfes­t in Sigmaringe­n selbst ausprobier­en durfte.

Erst auf der einen Hälfte bis etwas über die Mitte jeweils in Scheiben einschneid­en, dann das Gleiche auf der anderen Seite. Wichtig ist: auf beiden Seiten in die gleiche Richtung schneiden. Das betont Günther Ceming, 1. Vorsitzend­er des Kleingärtn­ervereins Sigmaringe­n. Wenn man allerdings nur etwas zu tief einschneid­et kann das später beim Messen der Länge zum Abriss führen. Und das würde beim Wettbewerb, den der Kleingärtn­erverein am Sonntagnac­hmittag für insgesamt zehn freiwillig­e Teilnehmer veranstalt­ete, das Aus bedeuten. Denn bei diesem Wettbewerb zählt vor allem eins: „Wer schafft die längste Rettich-Spirale, die nicht abreißt?“

Zehn Minuten Schneideze­it

Dazu dürfen die Teilnehmer in insgesamt zehn Minuten ihren Rettich dementspre­chend zuschneide­n. Am Ende werden alle Rettiche dann an ein Holzbrett mit Zentimeter­angaben gehängt und der längste Rettich gewinnt. „Wenn man Pech hat, reißt der Rettich, wenn man ihn aufhängt, schon nach der dritten Scheibe. Dann hat man natürlich schlechte Karten auf den Sieg“, sagt Ceming.

Der Wettbewerb war der erste und vor allem auch der einzige Programmpu­nkt, den der Kleingärtn­erverein auf seiner Liste hatte. Sonst fand das gut besuchte Rettichfes­t gemütlich in einem großen Zelt sowie draußen unter den Sonnenschi­rmen statt. Diese waren bei der brennenden Mittagsson­ne und den hochsommer­lichen Temperatur­en auch dringend notwendig. Die vielen Gäste wurden vor allem vom Rettich angelockt, der hier zusammen mit einem Butterbrot und etwas Salz serviert wurde – und von der Forelle, wie Ceming betont. „Das Fest ist eigentlich immer sehr gut besucht. Neben dem vielen Rettich verkaufen wir hier insgesamt 400 Forellen an beiden Tagen.“

Auch Familie Armbruster war an diesem heißen Tag mit Kindern und Enkelkinde­rn zum Fest gekommen. „Meine Tochter wohnt in der Nähe. Wir finden den Rettich besonders gut, deswegen sind wir auch vorwiegend hier hergekomme­n“, sagt Wolfgang Armbruster.

Musik fehlt auf dem Fest allerdings gänzlich – aber das finden die Besucher sogar gut. „Man kann sich hier einfach super mit den anderen Gästen unterhalte­n. Die Atmosphäre stimmt einfach“, sagt Susanne Reitmann aus Sigmaringe­ndorf. Sie und ihr Mann sind bereits seit 15 Jahren Besitzer eines Gartens beim Kleingärtn­erverein in der Alten Krauchenwi­eser Straße. Neben den Reitmanns gibt es in der Kleingarte­nanlage noch rund 90 weitere Gartenbesi­tzer und insgesamt 140 Mitglieder des Vereins. Trotzdem wurde der Kleingärtn­erverein wegen Personalma­ngels in diesem Jahr von der Reserviste­nkameradsc­haft Sigmaringe­n tatkräftig unterstütz­t. Günther Ceming ist begeistert, dass es noch so viele freiwillig­e Helfer gibt, die so eine Veranstalt­ung unterstütz­en. „Wenn es das nicht gäbe, könnte es nicht stattfinde­n“, sagt Ceming.

 ?? FOTO: MEST ??
FOTO: MEST
 ?? FOTOS: MANDY STREICH ?? Zehn Minuten lang dürfen die Teilnehmer ihren Rettich spiralförm­ig zuschneide­n. Es gewinnt, wer den längsten Streifen hat.
FOTOS: MANDY STREICH Zehn Minuten lang dürfen die Teilnehmer ihren Rettich spiralförm­ig zuschneide­n. Es gewinnt, wer den längsten Streifen hat.
 ??  ?? Viele Besucher kommen zum Rettich-Essen. Serviert wird er dann mit Brot und Salz.
Viele Besucher kommen zum Rettich-Essen. Serviert wird er dann mit Brot und Salz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany