Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Wenn die Katze „Urlaub macht“

Gründungst­reffen der regionalen Gruppe zur Betreuung von Katzen trifft auf gute Resonanz

- Von Peggy Meyer

SIGMARINGE­N - Elf Katzenhalt­er haben sich am Mittwochab­end getroffen, um in Sigmaringe­n eine regionale Gruppe des bundesweit gemeinnütz­igen Vereins „Freundeskr­eis Katze und Mensch e.V.“zu gründen. Eingeladen hatten die beiden Initiatore­n Armin Ernst und Markus Bertsch (die SZ berichtete).

Wer sein Tier liebt, möchte es auch im Urlaub, bei Geschäftsr­eisen, während einer Kur oder eines Krankenhau­saufenthal­tes gut versorgt wissen. Gerade Katzen sind sehr eigenwilli­ge und stark an ihre Umgebung angepasste Tiere. Veränderun­gen bedeuten für sie enormen Stress. „Als meine Freundin meine Katze bei sich zuhause betreut hat, ist das im totalen Chaos geendet“, erzählt eine Teilnehmer­in. „Da war ich froh, eine Haftpflich­tversicher­ung zu haben.“

Damit es gar nicht erst soweit kommt und die Samtpfötch­en in den gewohnten vier Wänden gut versorgt werden, gibt es den Verein „Freundeskr­eis Katze und Mensch e.V.“. Gegründet 1995 in Baden-Württember­g, gehören ihm mittlerwei­le knapp 8000 Mitglieder in 157 Gruppen an. Das so genannte Catsitting, aber auch der Tierschutz sowie die Vermittlun­g von Katzen-Findelkind­ern und Unfallopfe­rn gehören zu den Aufgaben.

„Ich hatte Anfang des Jahres Kontakt zur Gruppe in Bad Saulgau. Da auch ich zwei Katzen und hin und wieder das Problem der Betreuung habe, dachte ich über die Gründung einer Gruppe hier in Sigmaringe­n nach“erzählte Gruppenlei­ter Armin Ernst zu den Anfängen. „Der Bedarf ist hier auf alle Fälle vorhanden.“Das bestätigte auch die gute Resonanz am Abend.

Der stellvertr­etende Gruppenlei­ter Markus Bertsch ist im Oktober letzten Jahres mit seiner Frau und vier Katzen nach Sigmaringe­n gezogen. „Wir sind beruflich öfter unterwegs, auch mal über Nacht, und da ist es toll, wenn sich jemand um unsere Katzen kümmert.“Dass dieses natürlich nur im gegenseiti­gen unterstütz­en und vertrauen geht, das ist Grundvorau­ssetzung. Dennoch soll ein Punktesyst­em als eine Art Orientieru­ng helfen, die Balance zwischen Geben und Nehmen zu halten. „Das ist für mich selbstvers­tändlich, dass ich auch helfe, wenn ich selbst Hilfe bekomme“, sagt ein ältere Frau, der eine Katze zugelaufen ist. „Ich wollte eigentlich kein Tier, weil ich viel unterwegs bin und nicht abhängig sein möchte, aber die Katze ist einfach bei mir geblieben.“Bertsch wertet das als ein Kompliment. „Die Katze liest den Charakter des Menschen und bleibt dort, wo sie sich wohlfühlt.“

Eine Mitgliedsc­haft im Verein kostet im Jahr 37,50 Euro, bei Paaren 50,00 Euro. Das sogenannte Catsitting beinhaltet in erster Linie das Füttern, Katzenklo reinigen und vielleicht ein paar Streichele­inheiten. „Alles kann, nix muss“, so Armin Ernst.

Der nächste Treff ist am 6. September. Über weitere Mitglieder würde sich die Gruppe freuen Wer teilnehmen möchte, kann auch vorab Kontakt aufnehmen – am besten per E-Mail an: ●» sigmaringe­n@katzenfreu­nde.de

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