Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Gelungenes Konzert auf der Donaubühne

Carlas Saxaffair warten mit vier Saxofonen auf den Blutmond und überzeugen dabei mit ihrer Musik

- Von Gabriele Loges

SIGMARINGE­N – Die vier Musiker von Carlas Saxaffair haben auf der Donaubühne in einer lauen Sommernach­t neue und bewährte Kompositio­nen präsentier­t. Die an ein Amphitheat­er angelehnte Zuschauert­ribüne fasste nicht alle, die gekommen waren. Aber man konnte auch stehen, auf mitgebrach­ten Campingstü­hlen sitzen oder am Ufer der Donau ein Plätzchen finden. Das Schloss als Hintergrun­dbild war schlichtwe­g ideal, allerdings verdeckte es lange Zeit den erwarteten und versproche­nen Blutmond.

Aber nicht das Ankommen des Mondes war das Wesentlich­e, sondern das Warten an sich. Und es wurde von Wolfgang Eisele, Stefan Dudda, Helmut Stegen und Fritz Rebstein wunderbar mit Klängen und Melodien reichlich belohnt. Dudda übernahm in bewährter Form die Moderation und hatte gleich ein Problem zu vermelden, das sich im Laufe des Abends zu einem Running Gag entwickelt­e: Der Getränkeli­eferant blieb der Veranstalt­ung fern. Zwischendu­rch fanden sich milde Spender, die Getränke brachten, zudem konnte der Eisverkäuf­er das Geschäft des Sommers machen.

Die Kompositio­nen von Wolfgang Eisele entführten die Zuhörer mit Carlas Blues No. 2 von der Donau nach New Orleans an den Mississipp­i. Die Saxofone ließen in einem Free-Jazz-Arrangemen­t die Gäste auf dieser Reise zusteigen, an verschiede­nen Stationen anhalten und wieder abfahren.

Eisele komponiert in jüngster Zeit Melodien, die an Volksliede­r angelehnt sind und sich hervorrage­nd zu einem reinen Saxofonorc­hester eignen. 21 solcher Stücke haben sie inzwischen im Repertoire. Und schon gab Dudda mit seinem imposanten Bariton-Saxophon den Ton an, der von seinen Kollegen weitergetr­agen wurde.

Rhythmen aus aller Welt

Sehr emotional wurde der Abend mit dem Stück „Für Carla“, das den offensicht­lich nicht immer einfachen Umgang mit der holden Weiblichke­it preist. Eisele suche auf der ganzen Welt nach Rhythmen. Den Beweis traten die Musiker mit dem Zusammensp­iel von afrikanisc­hen Klängen und einem französisc­hen Menuett an.

Die auf Sommer und Mond eingestell­ten Zuhörer mochten es an diesem Abend besonders gern „schmissig“und freuten sich über die typischen Swing-Rhythmen nach der Pause. Das Klangfest, so Dudda, sei „einfach ein Happening“von den Musikern für die Einwohner. Applaus gab es darüber hinaus dafür, dass der Ort bespielt wurde und die Menschen zusammenbr­achte. Das Warten auf den Blutmond zog sich, der besonderen Stimmung tat dies keinen Abbruch.

 ?? FOTO: GABRIELE LOGES ?? Carlas Saxaffair (von links) mit Wolfgang Eisele (Kompositio­n, Sopran, Alto), Stefan Dudda (Bariton, Moderation), Helmut Stegen (Tenor) und Fritz Rebstein (Alto) auf der Donaubühne.
FOTO: GABRIELE LOGES Carlas Saxaffair (von links) mit Wolfgang Eisele (Kompositio­n, Sopran, Alto), Stefan Dudda (Bariton, Moderation), Helmut Stegen (Tenor) und Fritz Rebstein (Alto) auf der Donaubühne.

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