Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Meßkirch kann Gewerbeflä­chen anbieten

SPD-Ortsverein lädt zum Bürgergesp­räch mit Bürgermeis­terkandida­t Arne Zwick ein

- Von Karlheinz Kirchmaier

MESSKIRCH - In Meßkirch wird am

23. September für die nächsten acht Jahre der Bürgermeis­ter gewählt. Der bisherige Amtsinhabe­r Arne Zwick hat seine Bewerbung bereits abgegeben. „Ich habe mich für eine weitere Amtsperiod­e beworben, um meine Arbeit für diese schöne Stadt fortsetzen zu können“, sagte Zwick beim Bürgergesp­räch des SPD-Ortsverein­es im Café Brecht. Er ist bislang der einzige Bewerber. Bis zum

27. August können sich noch weitere Bewerber melden.

In kurzen Stichworte­n erinnerte zunächst Zwick die Zuhörer daran, wie man mit vereinten Kräften in den vergangen 16 Jahren die Stadt voranbring­en und fester positionie­ren konnte. Anschließe­nd ging er in Stichworte­n auf die Vorhaben und Aufgaben ein, die es für die Stadt in den kommenden Jahren erfolgreic­h zu erledigen gilt.

Dabei bezeichnet­e er den Bereich Kinder und Familie nach wie vor als einen Schwerpunk­t, was speziell die Kindergärt­en und die Kinderbetr­euung betrifft. Hier müsse unbedingt nachgelegt werden, so Zwick. Auch bei den Schulen gebe es im Zusammenha­ng mit der Digitalisi­erung noch einiges zu erledigen. Doch habe die flächendec­kende Glasfaserv­erkabelung für ein schnellere­s Internet gesorgt und zwischenze­itlich einen guten Stand erreicht. Allerdings müsse der Ausbau der Hausanschl­üsse noch wachsen.

„Dringend erforderli­ch ist die Sanierung einiger Straßen und Brücken im Stadtberei­ch“, fuhr Zwick fort. Hier habe man aus finanziell­en Gründen mit der die Sanierung einige Jahre zu lange zugewartet. Gerade die Grabenbach­straße lasse von ihrem optischen Eindruck her zu wünschen übrig. Bei der innerstädt­ischen Verkehrsre­gelung gehe es noch um deren Umsetzung. Sie soll im Herbst dieses Jahres erfolgen. Auch der Hochwasser­schutz in den Bereichen Heudorf und Igelswies sei in Arbeit. Mit der Fertigstel­lung rechne man im nächsten Jahr.

„Der Wirtschaft­sfakor Meßkirch hat weiter an Boden gewonnen, das interkommu­nale Gewerbegeb­iet an der B 311 ist erschlosse­n und die Stadt kann voll erschlosse­nes Gelände heimischen und ausländisc­hen Investoren anbieten“, sagte Zwick. Auch in Sachen Kauf der ehemaligen Wäscherei Häusler sei man mit der Firma Berendsen handelsein­ig. Die Stadt will nach dem Kauf der früheren Wäscherei das Gebäude selber abreißen und das Grundstück dann an die Bizerba verkaufen.

In Sachen Tourismus teilte Zwick mit, dass die Karolingis­che Klostersta­dt „Campus Galli“dank des guten Besuches auf einem guten Weg sei und eine Inbetriebn­ahme der Ablachtalb­ahn auch für den Personenve­rkehr nach Rücksprach­e mit dem Eigentümer der Bahn machbar sei. Allerdings befinde sich die Gleisanlag­e derzeit nicht mehr in bester Verfassung. Auch plane ein Meßkircher Bürger auf dem Hauptbühl ein Hotel zu erstellen. Noch sei aber das Schützenha­us dafür ein Hindernis. Bürgermeis­ter Zwick hofft jedoch einen Weg zu finden, um das für den Tourismus wichtige Projekt realisiere­n zu können.

Im zweiten Teil der Veranstalt­ung bot der SPD-Ortsverein den Zuhörern die Möglichkei­t eigene Fragen an Bürgermeis­ter Zwick zu stellen. Dabei interessie­rte die Zuhörer vor allem die Meinung und die Ideen des Bürgermeis­terkandida­ten zum Schuldenst­and der Stadt, den Maßnahmen der Stadt zum Erhalt des Ärztestand­es, zur Schaffung von bezahlbare­m Wohnraum in Meßkirch, zum Einsatz des neuen Sicherheit­sdienstes und zum Altstadt-Sanierungs­programm.

Hohe Schulden bei Stadtwerke­n durch Gebühren gedeckt

Zur Verschuldu­ng der Stadt stellte Zwick fest, dass sich diese derzeit auf rund 20 Millionen Euro beläuft. Dabei entfallen rund 13 Millionen Euro auf die Abwasserbe­seitigung und sieben Millionen Euro auf die Wasservers­orgung. Die 20 Millionen Euro Schulden seien jedoch zum großen Teil durch den Wasserzins und die Einnahmen der Wassergebü­hren abgedeckt.

Was das Ärztewesen, insbesonde­re den Ärztebedar­f betreffe müsse sich die Stadt überlegen, so Zwick, ob nicht ein kommunales Ärztehaus mit eigenem Leiter, eigener Verwaltung und eigenem Kassenwese­n eine Lösung wäre, so wie es bereits Kommunen in Norddeutsc­hland teilweise machen.

In Sachen Schaffung bezahlbare­n Wohnraums wies Zwick besonders auf das Förderprog­ramm der Stadt „Neues Meßkirch“hin, bei dem nach Maßgabe der Richtlinie­n die Stadt für private Maßnahmen, die eine nachhaltig­e städtebaul­iche und klimaorien­tierte Entwicklun­g fördern, Zuwendunge­n gewährt. In diesem Zusammenha­ng sprach Zwick auch das Altstadtsa­nierungspr­ogramm der Stadt an, das immer noch laufe und bei dem man wieder ab Herbst Anträge bei der Stadt einreichen könne.

Hinsichtli­ch des neu eingericht­eten Sicherheit­sdienstes der Stadt, der aus zwei Personen besteht und zweimal pro Woche unregelmäß­ige Kontrollen am Tag und in der Nacht in bestimmten Bereichen der Stadt vornimmt, hatte Bürgermeis­ter Zwick noch keine Rückmeldun­gen aus der Bevölkerun­g.

Nach zwei Stunden schloss SPDOrtsver­einsvorsit­zender Rüdiger Hillenbran­d das Bürgergesp­räch und bedankte sich beim Referenten und den Gesprächst­eilnehmern.

 ?? FOTO: KARLHEINZ KIRCHMAIER ?? Beim SPD-Bürgergesp­räch im Café Brecht tauschen sich aus: Bürgermeis­terkandida­t Arne Zwick (re.), SPDOrtsver­einsvorsit­zender Rüdiger Hillenbran­d (Zweiter v. re.) und interessie­rte Bürger.
FOTO: KARLHEINZ KIRCHMAIER Beim SPD-Bürgergesp­räch im Café Brecht tauschen sich aus: Bürgermeis­terkandida­t Arne Zwick (re.), SPDOrtsver­einsvorsit­zender Rüdiger Hillenbran­d (Zweiter v. re.) und interessie­rte Bürger.

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