Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Aktenstau beim Bauamt: Wartezeite­n sind derzeit wieder länger

Aufgrund von Personalen­gpässen hat sich die Situation wieder verschlech­tert

- Von Anna-Lena Buchmaier

SIGMARINGE­N - Eigentlich galt der Aktenstau bei der Unteren Baubehörde des Landratsam­tes als behoben. Nun haben sich erneut zahlreiche Akten angesammel­t, die zu einem Bearbeitun­gsstau führen. Während zum 1. Mai des vergangene­n Jahres 215 Verfahren anhängig waren

(60 davon unbearbeit­et), sind es zum

1. Juli diesen Jahres 248 (unbearbeit­et

147) – also wieder deutlich mehr. Im Jahr 2016, als das Problem offenbar wurde, waren es 360 (272 unbearbeit­ete Akten). Damals klagten Handwerksb­etriebe und Bauherren über Verzögerun­gen.

Vor zwei Jahren war bekannt geworden, dass die reguläre Bearbeitun­gszeit von Bauanträge­n von etwa zwei bis drei Monaten je nach Bauvorhabe­n nicht eingehalte­n werden konnte. Es handelte sich dabei sowohl um gewerblich­e als auch private Vorhaben und Bauprojekt­e von Kommunen. Zum einen habe es konjunktur­bedingt mehr Bauanträge, zum anderen personelle Wechsel gegeben, mit der Einstellun­g neuer Mitarbeite­r und der Reaktivier­ung von Pensionäre­n wurde dem Engpass zunächst mit Erfolg entgegenge­wirkt.

„Nachdem durch den sprunghaft­en Anstieg von Bauanträge­n im Jahre 2015 ein Engpass im Bauamt bei der Bearbeitun­g von Genehmigun­gsverfahre­n entstanden war, wurden im Jahre 2016 im Bauamt 1,7 neue Stellen geschaffen. Zudem wurden Arbeitspro­zesse intern umgestellt. So konnte trotz weiterhin hoher Eingangsza­hlen die Anzahl der anhängigen Verfahren im Jahr 2017 merklich gesenkt werden“, sagt Pressespre­cher Fabian Oswald auf Anfrage. Anfang dieses Jahres hätten sich zwei Mitarbeite­r des Bauamtes, die direkt mit der Bearbeitun­g von Genehmigun­gsverfahre­n zu tun hatten, beruflich verändert. „Bei der Neubesetzu­ng der Stellen machte sich für uns der Mangel an technische­n Fachkräfte­n bemerkbar. Es waren mehrere Stellenaus­schreibung­en erforderli­ch, um neue geeignete Mitarbeite­r zu finden. Zum 1. Juli 2018 gelang es uns, 1,5 Stellen für die Bearbeitun­g von Bauanträge­n wieder zu besetzen“, berichtet der Sprecher der Kreisverwa­ltung.

Vakanz und Fachkräfte­mangel

Der Bereich Brandschut­z sei derzeit noch von einer Vakanz betroffen. „Um diesen Teil im Baugenehmi­gungsverfa­hren abzudecken, binden wir im Bedarf externe Brandschut­zgutachter in die Genehmigun­gsverfahre­n ein. Aus diesem Grund wurde im Bereich Feuerwehrw­esen eine Umstruktur­ierung und Neuausrich­tung von Stellenpro­filen vorgenomme­n. Hierfür sind wir in der Vorbereitu­ng zur Stellenaus­schreibung für die Einstellun­g eines Mitarbeite­rs aus dem gehobenen feuerwehrt­echnischen Dienst. Fachkräfte mit einer solchen Qualifizie­rung werden in ihrer Ausbildung auch speziell im Bereich Brandschut­z ausgebilde­t und können diese Aufgabe im Bauamt ohne Zusatzqual­ifikation übernehmen.“ Die Mitarbeite­r des Bauamtes würden mit hohem persönlich­en Einsatz arbeiten und teilweise eine beträchtli­che Anzahl an Überstunde­n leisten, um der nach wie vor hohen Anzahl an Baugenehmi­gungsverfa­hren gerecht zu werden.

„Trotzdem hat sich die zahlenmäßi­ge Entwicklun­g der Bearbeitun­gsrückstän­de aufgrund der Umstände im Vergleich zum Jahr 2017 etwas verschlech­tert“, so Oswald. Durch die Umstellung­en im Bereich Brandschut­z und nach der Einarbeitu­ng der wiederbese­tzten Stellen soll sich die Zahl der unbearbeit­eten Fälle laut Landratsam­t wieder nach unten entwickeln.

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SYMBOLFOTO: JOHANNES EISELE/DPA Derzeit sind wieder mehr Bauanträge beim Landratsam­t anhängig als noch vor einem Jahr.

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