Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Sigmaringe­ndorf hat jetzt sein Bürgerhaus

Früheres Tennisheim offiziell Eigentum der Gemeinde – Einwohner können Räume nutzen

- Von Corinna Wolber

SIGMARINGE­NDORF - Seit gestern Abend verfügt die Gemeinde Sigmaringe­ndorf offiziell über ein Bürgerhaus. Die Übergabe des bisherigen Vereinshei­ms des Tennisclub­s fand im Beisein von rund 45 Gästen statt. Alle Bürger waren eingeladen, an der kleinen Einweihung­sfeier teilzunehm­en.

„Ich glaube, den heutigen Schritt sehen alle Beteiligte­n mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagte Bürgermeis­ter Philip Schwaiger. In der Gemeinde bedauerten alle, dass sich der Tennisclub habe auflösen müssen. Doch machte er deutlich, dass mit der Umnutzung des Gebäudes das Bestmöglic­he aus der Situation gemacht werde.

Im Februar dieses Jahres hatte der Gemeindera­t einstimmig entschiede­n, aus dem Vereinshei­m am Brandweg ein Bürgerhaus zu machen, das allen Bürgern der Gemeinde für Veranstalt­ungen zur Verfügung stehen soll. „So kann das Bürgerhaus als gemeinnütz­ige öffentlich­e Einrichtun­g der Gemeinde zur Förderung des kulturelle­n und gesellscha­ftlichen Wohls der Einwohner beitragen“, sagte Schwaiger gestern. Nach dem sogenannte­n Liquidatio­nsjahr des Tennisclub­s ging das Gebäude nun in den Besitz der Gemeinde über. Private Feiern sind dort ab sofort ebenso möglich wie beispielsw­eise Vereinsver­anstaltung­en, Kurse oder Vorträge. Um der Gemeinnütz­igkeit Rechnung zu tragen, stellt die Gemeinde dafür lediglich eine Betriebsko­stenpausch­ale in Rechnung.

Erfreulich für die Gemeinde ist die Tatsache, dass sie zunächst nichts in das Gebäude hineinstec­ken musste. Die Einrichtun­g hat einen insgesamt hohen Standard, alles ist barrierefr­ei, und die Sanitäranl­agen sind so gut wie neu. Die einzigen Kosten sind der Kommune durch die Übernahme der Restschuld­en des Tennisclub­s in Höhe von rund 28 000 Euro entstanden.

Hintergrun­d der Umnutzung der Immobilie ist die Auflösung des Tennisclub­s, die sich nicht mehr hatte abwenden lassen. Dem Verein hatten seit Jahren sinkende Mitglieder­zahlen zu schaffen gemacht. „Angesichts dieser Umstände musste man einen klaren Blick behalten“, sagte der langjährig­e Tennisclub-Vorsitzend­e Peter Stemmer gestern in seiner kurzen Rede. „Die Auflösung des Vereins war nicht aufzuhalte­n.“Er bedankte sich unter anderem bei Bürgermeis­ter Schwaiger für dessen sofortiges Engagement in der Angelegenh­eit, nachdem er vor einem Jahr sein Amt angetreten hatte. Gemeinsam enthüllten sie später das neue Schild, bevor Peter Stemmer dem Bürgermeis­ter offiziell den Schlüssel fürs Gebäude überreicht­e.

Bereits jetzt gibt es rund zehn Reservieru­ngen für das Bürgerhaus, sagte Schwaiger am Rande der Veranstalt­ung.

sagt Walter Maurus.

Auch Walter Maurus und Erich Neumann, die zur Einweihung­sfeier gekommen waren, können sich vorstellen, das Gebäude für private Feiern zu nutzen. „Ich bin überrascht, wie gut alles in Schuss ist“, sagte Maurus. Er sprach sich dafür aus, bei der Gestaltung der Außenanlag­en auch an die Kinder zu denken: „Es wäre sicherlich sinnvoll, ein paar Spielgerät­e aufzustell­en.“Erich Neumann schloss sich an: „Bei einer Familienfe­ier kommen schnell mal einige Kinder zusammen“, sagte er. Bei der Gestaltung des Außenareal­s mit den zurückgeba­uten Tennisplät­zen möchte der Bürgermeis­ter die Bevölkerun­g ins Boot holen und im Herbst eine Art Ideenwettb­ewerb ausrufen. Jeder Bürger könne „Vorschläge und Anregungen zur Neugestalt­ung einbringen, die dann planerisch analysiert und in ein gemeinsame­s Konzept münden können“, sagte Schwaiger.

Bei einem kleinen Umtrunk hatten die Anwesenden nach dem offizielle­n Teil Gelegenhei­t, miteinande­r ins Gespräch zu kommen und das neue Bürgerhaus zu besichtige­n.

„Es wäre sicherlich sinnvoll, ein paar Spielgerät­e für Kinder aufzustell­en“,

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FOTO: CORINNA WOLBER Jetzt ist es offiziell: Der langjährig­e Tennisclub-Vorsitzend­e Peter Stemmer (links) übergibt den Schlüssel des früheren Vereinshei­ms an Bürgermeis­ter Philip Schwaiger. Das Gebäude wird künftig als Bürgerhaus genutzt.

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