Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kindergarten erweitert Betreuungszeiten
Eltern müssen für das neue Angebot 20 Euro mehr bezahlen– Kein Bedarf in Ruhestetten
WALD - Der Gemeinderat Wald hat in seiner Sitzung am Dienstagabend längere Öffnungszeiten für den Kindergarten „Abenteuerland“beschlossen. Wie Bürgermeister Werner Müller erläuterte, untermauert eine Elternumfrage den entsprechenden Bedarf. Anders sieht es im Kindergarten „Villa Kunterbunt“in Ruhestetten aus. Dort ist nach Angaben der Erzieherinnen keine Erweiterung der Öffnungszeiten nötig.
Betroffen vom Gemeinderatsbeschluss sind die Eltern, die die verlängerten Öffnungszeiten des Kindergartens „Abenteuerland“in Anspruch nehmen. Diese gelten bislang von 7.30 bis 12.30 Uhr. Ab dem frühest möglichen Zeitpunkt soll dieses Angebot von 7 bis 13.30 Uhr gelten. Die Regel-Öffnungszeiten – 7.30 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 16.15 Uhr sowie freitags von 7.30 bis 12.30 Uhr – bleiben von den Änderungen unberührt.
Auf die anfangs aus Kostengründen in Erwägung gezogene Schließung an einem Nachmittag pro Woche wird verzichtet. Denn wie Hauptamtsleiter Michael Wenzler erklärte, reicht der derzeitige Personalbestand von 6,11 Stellen entsprechend den Vorgaben des Kommunalverbands für Jugend und Soziales in Baden-Württemberg (KVJS) für die erweiterten Öffnungszeiten aus.
Die Erzieher müssen sich allerdings auf eine Änderung ihrer Arbeitszeiten und auf Schichtarbeit einstellen. Michael Wenzler rechnet damit, dass es genügend Anmeldungen für die erweiterten Öffnungszeiten gibt, sodass je eine Gruppe mit über dreijährigen Kindern und eine Krippengruppe mit verlängerten Öffnungszeiten eingerichtet werden kann. Väter und Mütter, die für ihre Kinder die erweiterten Öffnungszeiten in Anspruch nehmen, zahlen monatlich rund 20 Euro mehr Kindergartengebühren.
Die Plätze reichen knapp aus
Michael Wenzler informierte den Gemeinderat darüber, dass die beiden Kindergärten die Gemeinde etwa eine Million Euro im Jahr kosten. Die Kostendeckung durch die Elternbeiträge liegt derzeit bei 12 bis 13 Prozent. „Wir hinken sehr weit hinter der vom Gesetzgeber angestrebten Kostendeckung von 20 Prozent hinterher“, sagte der Hauptamtsleiter. Er berichtete außerdem, dass die vorhandenen Betreuungsplätze im bevorstehenden Kindergartenjahr 2018/2019 „knapp ausreichen“, wobei es zum Ende des Kindergartenjahres eng werden könnte, wenn alle Eltern ihre drei Jahre alt gewordenen Söhne und Töchter im Mai oder Juni noch für das laufende Kindergartenjahr anmelden.
„Für 2019/2020 reichen die Platzkapazitäten nicht“, sagte Michael Wenzler. Eventuell müsse dann die Kleingruppe in Ruhestetten wieder aktiviert werden. Mit den geplanten Kindergartenplätzen im neuen Mehrgenerationenhaus im Gewerbegebiet rechnet der Hauptamtsleiter frühestens 2020.