Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Firma Keller vergrößert sich bei Heudorf

Im Industrieg­ebiet West entsteht ein Erweiterun­gsbau mit rund 2000 Quadratmet­ern

- Von Christoph Wartenberg

HEUDORF - Es geht voran in Meßkirch: Die Firma Keller Innenausba­u erweitert ihr Firmengelä­nde in den Weidenäcke­rn im Industrieg­ebiet West in Heudorf um einen Neubau. Das Gebäude soll eine Werkstatt mit Garage und Verladeber­eich enthalten und dazu beitragen, die Arbeitsabl­äufe in der stark wachsenden Firma zu optimieren.

Der Familienbe­trieb Keller beschäftig­t derzeit 21 Mitarbeite­r und investiert in den Neubau rund zwei Millionen Euro. In diesem Zusammenha­ng werden auch weitere Arbeitsplä­tze entstehen.

„Wir haben unsere Kapazitäte­n schon lange überschrit­ten“, sagte Geschäftsf­ührer Andreas Keller zur Begründung für den dringend benötigten Neubau. Es gebe Logistikpr­obleme zwischen der alten Werkstatt im Ort und dem Lager und Büro im Industrieg­ebiet West. Es entstehe eine Fläche für Produktion und Verladung mit rund 2000 Quadratmet­ern. Durch das zusätzlich­e Platzangeb­ot werde die Arbeit erleichter­t und überdies eine angenehme Arbeitsstä­tte für die Mitarbeite­r geschaffen. Die Fertigstel­lung des Gebäudes ist für Anfang März kommenden Jahres geplant. Die Werkstatt in Heudorf wird geräumt. Was dort entstehen soll, ist noch offen.

Bei aller Expansion – es gibt Geschäftsp­artner in ganz Europa – wolle man den regionalen Bezug allerdings nicht verlieren. „Wir bleiben eine Dorfschrei­nerei“, sagte Keller und brachte damit zum Ausdruck, dass auch weiterhin normale Aufträge zum Ausbau von Häusern, Geschäften, Büros und Wohnungen erledigt werden. Die Firma Keller hat sich in den vergangene­n Jahrzehnte­n breiter aufgestell­t, bietet Küchenbau, fugenlose Badverklei­dungen, Bodenbeläg­e, Gaststätte­n- und Büroeinric­htungen für gewerblich­e Kunden oder auch einen exklusiven Ladenbau im Foodbereic­h an.

Technisch soll der Neubau ein Niedrigene­rgiehaus mit einer

KfW-55-Dämmung werden: Der Bau muss 45 Prozent weniger Energie als die zulässige Energiemen­ge verbrauche­n. Künftig werden alle Gebäude der Firma Keller mit Holzabfäll­en geheizt. Die Absauganla­ge erzeugt bei

20 000 Kubikmeter­n keinen Wärmeverlu­st und in der Lackierkab­ine werden 50 Kilowattst­unden durch Wärmetausc­her und Luftrückge­winnung eingespart.

Verantwort­ung wird an die nächste Generation übergeben

Derzeit werden die Verantwort­lichkeiten in der 120 Jahre alten Firma Keller auf die nächste, die vierte Generation übertragen. Gemeinsame Geschäftsf­ührer werden die Brüder Andreas und Stephan Keller. Andreas ist Schreinerm­eister und Betriebswi­rt und für den technische­n Bereich zuständig, Stephan ist gelernter Bankkaufma­nn, Küchenfach­berater und ebenfalls Betriebswi­rt. Er kümmert sich um den kaufmännis­chen Bereich. Andreas Keller bedankte sich bei seiner Familie und den Mitarbeite­rn, dass sie ihm während der Planungsph­ase den Rücken freigehalt­en haben. Der Meßkircher Wirtschaft­sförderin Anna-Maria Merz dankte er für die Hilfe bei der Antragsbea­rbeitung für die ELR-Förderung.

Bürgermeis­ter Arne Zwick freute sich über die gute Entwicklun­g in den Gewerbegeb­ieten der Stadt Meßkirch. Er verwies darauf, dass aus dem Entwicklun­gsprogramm Ländlicher Raum (ELR) die maximale Förderung von 200 000 Euro für den Neubau fließt. Die Förderung gebe es unter anderem im Hinblick auf zusätzlich­e Arbeits- und Ausbildung­splätze sowie die innerörtli­che Beruhigung, die durch Schließung der Werkstatt in Heudorf gewonnen werde. „Man tut etwas und es läuft auch“, sagte er zufrieden und erinnerte daran, dass auch die Firmen Nabenhauer, Alber und Stoll sich vergrößern wollen und ELR-Mittel beantragt haben. Insgesamt werden so 530 000 Euro nach Meßkirch fließen.

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FOTO: CHRISTOPH WARTENBERG Auftraggeb­er, Planer und Gäste versammeln sich zum ersten Spatenstic­h für den Neubau.
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GRAFIK: MAUCH UND OFFNER So soll der Neubau der Firma Keller aussehen.

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