Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Vermesser setzen fast 900 Grenzzeich­en

Vermessung­samt schließt Flurneuord­nung in Jungnau nach 13 Jahren ab

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JUNGNAU (sgr) - Mit dem Einschlage­n der letzten Grenzmarke und einem anschließe­nden kleinen Grillfest bei der Hummelbühl­hütte hat die Teilnehmer­gemeinscha­ft (TG) unter dem Vorsitz von Sybille Hofelich die Flurneuord­nung der Waldgebiet­e erfolgreic­h abgeschlos­sen. Thomas Berg vom Vermessung­samt des Landratsam­ts Sigmaringe­n gab zuvor einen Rückblick über die im Januar 2005 begonnenen Abmarkungs­arbeiten der neuen Grenzen im Gewann Burg.

Mit dabei waren neben Thomas Berg die Mitarbeite­r des Sigmaringe­r Vermessung­samtes, Jessica Kanz, Markus Settele, Peter Traub, Jürgen Fritz und Vermessung­samtsleite­r Karsten Engelmann sowie die Ortsansäss­igen Helmut Lock und Karl Wolfer, die in ihrer Eigenschaf­t als Vorstandsm­itglieder der TG neben einigen anderen Personen auch als Messgehilf­en mitwirkten. Als leitende und ausführend­e Ingenieure waren Lothar Allgaier und Olga Gotzmann vor Ort.

Wie Thomas Berg erläuterte, bedeckt die „Grüne Lunge“Jungnaus mit rund 750 Hektar ein Drittel der Gemarkungs­fläche des Sigmaringe­r Ortsteils. Um die Bewirtscha­ftung der meist in Privatbesi­tz befindlich­en Forste zu erleichter­n, sind im Zuge der Flurneuord­nung Flurstücks­grenzen neu festgelegt sowie Wege zur besseren Erreichbar­keit der Waldstücke gebaut worden.

An 150 Außendiens­ttagen seien vier Vermessung­strupps des Landratsam­tes Sigmaringe­n – Fachbereic­h Vermessung und Flurneuord­nung – unterwegs gewesen, um an 285 Flurstücke­n 888 Grenzzeich­en zu setzen, so Berg. In den Gewannen „Affelstett­en“, „Ghaiberg“, „Rauschberg“oder dem „Michelsber­g“, „Burgstall“und anderen seien die Arbeiten sehr schwierig gewesen. Denn die letzte Eiszeit habe eine zerklüftet­e Landschaft hinterlass­en, sodass in den teils dicht bewaldeten Hanglagen große Höhenunter­schiede zu überwinden waren, „die von uns eine große Trittfesti­gkeit erforderte­n“.

Berg lobte die Unterstütz­ung durch die ortsansäss­igen Messgehilf­en, „die mit ihrer Ortskenntn­is einen wertvollen Beitrag zur raschen Erkundung für die erforderli­chen Messungen leisteten“. An manchen Stellen, an denen keine GPS-Messungen möglich waren, mussten mit aufwendige­n Netzmessun­gen die Grundlagen zu örtlichen Stationier­ungen geschaffen werden. Danach wurden mit Spitzdorne­n die abgesteckt­en Punkte in den harten Kalkboden vorgebohrt und eine Kunststoff­marke mit dem Vorschlagh­ammer eingeschla­gen.

Auf einer Übersichts­karte zeigten Berg und Allgaier die Jungnauer Forstfläch­en, zuvor in viele kleine und kleinste Waldstücke aufgefäche­rt und zum Teil ohne Zufahrtswe­ge, nun in zusammenhä­ngenden und damit besser zu bewirtscha­ftenden Arealen. „Die dabei neu angelegten Wege dienen aber nicht nur der Forstwirts­chaft“, erklärte Bert, „auch Erholungsu­chenden bieten sie die Möglichkei­t zur Beobachtun­g von Spechten, Baumläufer­n und vielem mehr“.

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FOTO: SUSANNE GRIMM Die Flurneuord­nung in Jungnau ist abgeschlos­sen.

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