Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Süffige Erlebnisse beim Weinfest
Auf dem Leopoldplatz kommen viele Gäste auf ein Gläschen zusammen.
SIGMARINGEN - ●Zum fünften Mal hat der Handels- und Gewerbeverein (HGV) - „Die Stadtinitiative“ein Weinfestival ausgerichtet. Bei bestem Zollernwetter genossen zahlreiche Gäste auf dem Leopoldplatz bei Live-Musik und guten Gesprächen den veredelten Saft der Rebengewächse.
Mit dabei am Freitagabend war „Analog Spin“, ein internationales Trio mit Sitz im Großraum Bodensee. Die drei Musiker interpretierten auf einmalige Weise alte Klassiker, Oldies und Evergreens, wobei sie der eigenen Kreativität gerne viel Raum ließen. Ihre Stilrichtung reichte vom klassischen Rock ’n’ Roll über Soul bis hin zum funky Crossover. Aber auch Eigenkompositionen standen auf dem Programm, so dass das Publikum einen groovigen Abend voller Energie und Spielfreude erleben durfte. Nicht nur die Musik des eigenwilligen Trios kam beim Publikum voll an, auch optisch waren die Drei ein Hingucker, denn sie präsentierten sich im Schottenrock und kurzen Hosen mit strammen Männerwaden.
Zuvor hieß Matthias Eisele vom Organisatorenteam die fast alle Altersgruppen umfassenden Gäste willkommen. Eisele zeichnete sich auch für eine echte Neuheit verantwortlich, denn den Gerüchten nach hat der Verlagsleiter der „Schwäbischen Zeitung“für dieses Event einen Sommerdrink kreiert. Der „SpritSZ“aus Weißwein, Mineralwasser, Rhabarbersirup, Limette und Minze machte so manchen Besucher neugierig.
„Ich war noch nie auf dem Weinfest“, sagte eine ältere Dame mit dem „spritszigen“Drink in der Hand, „aber ich habe das in der Zeitung gelesen und dachte mir, diesmal gehe ich hin und probiere das aus.“Sie habe es nicht bereut, gekommen zu sein. „Es ist ein ausgesprochen schönes Fest.“Und der SpritSZ? „Schmeckt gut und ist sehr erfrischend!“
Ein Senior am selben Tisch, der sein Alter mit 85 Jahren angab, schwor allerdings auf seinen Roséwein, der sanft im Glas leuchtete. Die Weinauswahl hatte Rolf Thiebach vom Weinhaus Nell getroffen. Das HGV-Mitglied und Mitorganisator des Weinfestes hatte den Schwerpunkt dabei auf deutsche Weine aus Baden-Württemberg, Rheinhessen und der Pfalz sowie Weine von der Nahe gelegt.
Die neuen Weingläser eines renommierten Glasherstellers trugen die „Weinfestival“-Gravur und konnten von den Gästen erworben werden. Ein Weinliebhaber älteren Jahrgangs, der aufmerksam die Weinkarte studierte, empfahl seinen Tischnachbarn einen Gutedel, der besonders bekömmlich sei. „Kein Sodbrennen, kein Kopfweh, er ist mild und sanft“, pries er den Rebensaft an. Allerdings fand er die Preise happig: „Warum können die mit dem Preis nicht ein wenig runtergehen“, klagte er, „dann würde sicher mancher ein Glas mehr trinken“.
Am Samstag sorgte Rocco Costa, der schon auf internationalen Bühnen stand, auf dem Leopoldplatz mit Titeln aus Pop, Soul und Klassik für stimmungsvolle musikalische Unterhaltung. Selbstverständlich kam auf dem Weinfest auch der Gaumen nicht zu kurz. So gab es unter anderem Streetfood mexikanischer und türkischer Art. Für erfrischenden Nachtisch sorgte Andi mit seinem sehenswerten dreirädrigen, aber motorisierten Fruchtkärrele.
Die Veranstalter von die Stadtinitiative sowie AlfonsX/Eichamt, Theater Cafe, Schuh Noll und Weinhaus Nell durften sich über den regen Besuch und die angenehme Stimmung freuen, denn „was da für ein Aufwand dahinter steckt, sieht keiner“, sagte Eisele. Wochenlange Vorbereitungen gehen dem Event voraus, samt bangen Wartens, ob das Wetter mitspielt. „Wenn es reinregnet, wie in der Vergangenheit schon geschehen, dann war der ganze Aufwand umsonst.“Diesmal jedoch hat Petrus auf ganzer Linie mitgespielt.