Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Stadt Balingen denkt über mobile Klohäuschen an Grillplätzen nach
Dass Wälder zu Freilufttoiletten werden, stinkt vielen Wanderern – Die Stadtverwaltung will Abhilfe schaffen
BALINGEN - Reste von Toilettenpapier oder Papiertaschentücher am Wegesrand in heimischen Wäldern und rund um Grillplätze verheißen nichts Gutes. Die Zeugnisse menschlicher Notdurft sind eine Begleiterscheinung, die auch den Ortschaftsverwaltungen und der Stadtverwaltung bekannt ist.
Einer, der um das Problem mit den stillen Örtchen unter freiem Himmel weiß, ist Ostdorfs Ortsvorsteher Helmut Haug. In seinem Balinger Ortsteil gibt es einen großen Grillplatz, idyllisch am Waldrand gelegen, Start und Ziel vieler Wandertouren. „Der Platz ist rege frequentiert und wir freuen uns, dass er so gut angenommen wird“, sagt Helmut Haug. Noch nie habe es dort Probleme mit größeren Verschmutzungen oder gar Vandalismus gegeben, freut er sich. Dass der nahe gelegene Wald jedoch als Freiluft-Toilette benutzt wird, liege nahe, sagt er aber auch.
Zwar habe sich noch kein Waldbesitzer oder Anlieger über größere Verschmutzungen beschwert. „Der Bauhof geht auch gleich montags raus und räumt wieder auf“, erklärt Haug. „Dennoch ist die Notdurftverrichtung natürlich ein Problem, das ist nicht von der Hand zu weisen“, weiß er.
Eine mögliche Lösung könnten mobile Toiletten sein. Die Stadtverwaltung möchte sich mit diesem Thema bei der nächsten Ortsvorsteherbesprechung an die Verwaltungen der Stadtteile wenden und den Einsatz der Klohäuschen mit den Ortsvorstehern besprechen. Aus Ostdorf gibt es schon einmal grünes Licht: „Ich persönlich könnte mir so etwas gut vorstellen“, sagt Helmut Haug.
Am Frommerner Schiefersee ist man schon einen Schritt weiter. Dort wurde schon vor Jahren ein mobiles Klohäuschen aufgestellt. „Wir wollen damit verhindern, dass das Gelände rund um den See verschmutzt wird“, sagt Sascha Laubengeiger von der Frommerner Ortschaftsverwaltung. Die mobile Toilette wird in der Saison von Mai bis September auf der Wiese am See für die Besucher aufgestellt. „Die Kosten übernimmt die Ortschaftsverwaltung“, sagt Laubengeiger. Und das Häuschen werde angenommen – zumindest in Frommern gehe das Konzept auf.