Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Urlaubswanderung führt auf den „Bischof-von-Kepler-Rundwanderweg“
20 Mitglieder des Ski- und Wandervereins Benzingen
BENZINGEN (sz) - Eine ganz besondere Begegnung erlebten 60 Mitglieder und Angehörige vom Ski-und Wanderverein ( VWS) Benzingen während der Urlaubswanderung. Ziel war der „Bischof-von-KeplerRundwanderweg“auf Gemarkung Straßberg.
Die Wanderung führte vom Grenzweg in Winterlingen über Flurwege zuletzt durch den Wald zum Burghof. Klangideal Ralf Unbescheiden begleitete die Wanderer von Beginn an und auch auf dem „Bischof-von-Kepler-Rundwanderweg“, den er selbst mit eingerichtet hat. Mit Geschichten und Begebenheiten zur Burg und der Umgebung war die schöne Wanderung kurzweilig. Durch die viele Jahre währende Freundschaft des Vorsitzenden vom VWS zum Burgherren Dr. Ralf Laschimke und seiner Gattin war es möglich, die Burganlage zu besuchen. Der Aufenthalt und die Besichtigung des historischen Gebäudes unter Führung vom Burgherrn und die zweite Gruppe unter Karla Laschimke war für die meisten Wanderfreunde ein erster Besuch auf der Burg. Vielen wurde erst heute bewusst, was sich hinter dem Blickfang in der Silhouette von Straßberg verbirgt. Nach dem Austausch von Grußworten mundete Kaffee und Zopfbrot im Schatten der Ruine der ehemaligen Burgkirche. Die Kirche wurde 1742 abgetragen und die großen Steine beim Bau der St. VerenaKirche verwendet.
Ralf Laschimke nutzte die Kaffeezeit und erläuterte in groben Zügen seine Passion zur Burg, die vor 50 Jahren begann. Im Referat spannte er rhetorisch gekonnt einen Bogen von 1635 bis zum Ende des letzten „Vesten“von Westerstetten. Dieser Vortrag glich einem Geschichtsuntericht erster Güte. So erfuhren die aufmerksamen Zuhörer Interessantes über die wechselnden Eigentümer der Burg und erhielten Informationen darüber, was von den Lebensweisen früherer Generationen bekannt ist. Tragisch war die Geschichte vom Aufstand der Frohnstetter Bauern. Der Redner streute einige Anekdoten ein. Unter viel Beifall der Gäste und herzlichem Dank des Vorsitzenden Hannes Scholtyssek an die Gastgeber, nahm man Abschied von der Burg. Die letzte Etappe der Wanderung ging durchs große Mühletal zur gemütlichen Einkehr in der „Unteren Mühle“.