Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Entscheidungsträger müssen abwägen
Als Reaktion auf die Artikel “Mit voller Kraft dagegen“und „Veringer Gemeinderat befürwortet Anlage“(17.8.) erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:
Immer wieder ist zu hören und zu lesen, dass die Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen nicht als Entscheidungsgrundlage diene und Sache des Bauherren sei. Das ist so nicht richtig. Bei allen Entscheidungen in Sachen Windkraft haben die Entscheidungsträger einen Abwägungsprozess durchzuführen. Ob nun der Standort in Veringenstadt geeignet ist, müssen sie beurteilen. Dass hier ein nicht unbedeutender Eingriff in die Gesundheit des Menschen insbesondere auf den Buchhöfen, Inneringen und Veringenstadt und auf den explizit im Zusammenhang mit den touristisch geförderten Erzgruben, ausgeschilderten Wanderwegen und im Winter auf der über drei Monate stark frequentierten Loipe erfolgt, dass eine große Fläche Wald gerodet werden muss, dass ein über Jahrzehnte gewachsenes Landschaftsbild durch eine 230 Meter hohe Industrieanlage zerschnitten wird, dass der Artenschutz gefährdet ist, ist offensichtlich. Ich halte Windkraft nur dort für sinnvoll, wo sie effektiv und wirtschaftlich ist und die anderen Belange so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Wir sollten durch Windkraft nicht das zerstören, was wir eigentlich durch die Energiewende retten wollen.
Gerhard Sprißler, Inneringen