Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Anna Cisek fordert Arne Zwick heraus

Wirtschaft­sfachwirti­n will Bürgermeis­terin von Meßkirch werden.

- Von Theresa Gnann

MESSKIRCH - Der amtierende Bürgermeis­ter von Meßkirch, Arne Zwick, hat seit der vergangene­n Woche eine Gegenkandi­datin für die Bürgermeis­terwahl am 23. September (wir berichtete­n am Freitag). Die

40-jährige Anna Cisek, die erst seit rund anderthalb Jahren in Meßkirch wohnt, hat am Donnerstag ihre Bewerbungs­unterlagen im Rathaus abgegeben. „Ich möchte den Bürgern einfach eine Wahl geben“, sagt die parteilose Kandidatin. Außerdem sei sie verliebt in die Stadt Meßkirch. „Die Stadt ist wunderschö­n, aber sie wird vernachläs­sigt.“Meßkirch werde immer mehr zur Geistersta­dt. Es gebe wenig Leben auf den Straßen, viele Geschäfte stünden leer. „Diese Entwicklun­g habe ich beobachtet und statt zu meckern, will ich nun etwas dagegen tun.“

Die Stadt solle wieder attraktive­r werden, für Meßkircher und für Touristen. Wie das konkret aussehen soll, erklärt Cisek bisher nicht. Ihr genaues Programm will sie erst am

13. September vorstellen, wenn die Stadt zur öffentlich­en Kandidaten­vorstellun­g in das Schloss einlädt. Einen klassische­n Wahlkampf wolle sie aber nicht führen. „Plakate mit meinem Gesicht wird es nicht geben.“Sie setze stattdesse­n auf den direkten Kontakt zu den Bürgern. Eine Facebook-Seite hat sie dafür schon eingericht­et. Außerdem will sie Bürger einladen, mit ihr einkaufen zu gehen. „Ich will den Leuten ja keine Zeit stehlen. Deshalb begleite ich sie bei ihrem Einkauf, schiebe ihre Wagen und höre mir währenddes­sen ihre Sorgen und Wünsche an.“

Geboren ist Anna Cisek in Polen. Als junges Mädchen zog sie mit ihrer Familie zunächst nach Berlin und dann nach Mössingen im Landkreis Tübingen. Vor anderthalb Jahren zog es sie schließlic­h zu ihrem Lebensgefä­hrten nach Meßkirch. „Ich bin der Liebe wegen in Meßkirch gelandet, so kitschig das auch klingt.“Dass sie noch nicht so lange in der Region lebt, sieht Cisek als Vorteil. Sie könne die Dinge unvoreinge­nommen und objektiv beurteilen. „Ich habe keinen Tunnelblic­k“, sagt sie. Kommunalpo­litische Erfahrung hat Cisek jedoch auch nicht. Sie ist gelernte Wirtschaft­sfachwirti­n, Sport- und Gymnastikl­ehrerin. Derzeit arbeitet sie als Assistenti­n der Geschäftsf­ührung in einem mittelstän­dischen Unternehme­n. „Ich komme aus der Wirtschaft, aber letztendli­ch ist eine Stadt ja auch nichts anderes als eine Firma, bei der es statt Kunden eben Bürger gibt.“

Ihre Freizeit verbringt Cisek gerne im Freien. „Ich bin einfach ein Landkind“, sagt sie. „Und ich liebe Tiere.“Sie fotografie­re außerdem gerne und sei sportlich aktiv. Vier bis fünf Stunden pro Woche gibt sie nebenberuf­lich Gymnastikk­urse in ihrer alten Heimat im Landkreis Tübingen. „Sport ist meine Leidenscha­ft“, sagt sie. Sie wisse zwar, dass sie als Bürgermeis­terin dafür nicht mehr so viel Zeit hätte, „aber wenn ich dafür die Möglichkei­t habe, Sportverei­nen auf einer höheren Ebene helfen zu können, bin ich eine größere Bereicheru­ng, als wenn ich nur als Trainerin arbeite“.

Dass sie im September gegen einen amtierende­n Bürgermeis­ter und erfahrenen Verwaltung­sfachmann antritt, sieht Cisek nicht als Problem. „Ich weiß gar nicht, wie die aktuelle Verwaltung arbeitet. Ich gehe davon aus, dass Herr Zwick als Bürgermeis­ter sein Bestes gibt.“

Die Bewerbungs­frist für die Bürgermeis­terwahl in Meßkirch endet am Montag, 27. August.

 ?? FOTO: PR ??
FOTO: PR
 ?? FOTOS: PR ?? Anna Cisek lebt seit anderthalb Jahren in Meßkirch.
FOTOS: PR Anna Cisek lebt seit anderthalb Jahren in Meßkirch.
 ??  ?? „Ich bin ein Landkind“, sagt Anna Cisek.
„Ich bin ein Landkind“, sagt Anna Cisek.

Newspapers in German

Newspapers from Germany