Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„ Defizite beim Ausbau der Mobilfunknetze“
Zur Berichterstattung „Netz gibt es dort, wo viele Menschen leben“, erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:
Gegen einen von Sachverstand und Sorgfalt geprägten Mobilfunk-Netzausbau, der neben den technischen Parametern auch die Vermeidung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Fokus hat, ist nichts einzuwenden. Er wird von unserer Gesellschaft gefordert. Leider wurde durch den Antennenstandort „Maier, Messkircher Str. 6, Laiz“selbst der Innenbereich unseres Hauses auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu einem der strahlungsintensivsten Orte in Baden-Württemberg. Dies ist gutachterlich festgestellt. Ein extrem starker Sender zum Aufbau einer überregional wirkenden Funkzelle, montiert an einem viel zu niedrigen Dachmast in unmittelbarer Nähe von Wohnbebauung – hier wurde einfach alles falsch gemacht. Die verheerenden Folgen für uns: Eine invasive Krebserkrankung in der Familie, eingetreten nach sieben Jahren Dauerbestrahlung in extremer Dosis. Der Aufbau dieses Antennenstandortes mit den beschriebenen Parametern wurde nur durch die bewusste Missachtung der Selbstverpflichtung der Mobilfunkbetreiber, durch Täuschung und jede Menge Eigeninteressen innerhalb der damaligen Clique der Dorf- und Kleinstadtpolitiker möglich. Es hat wohl seinen Grund, dass die Sendeanlage unmittelbar beim Aufbau durch eine Kaminattrappe getarnt wurde. Bis heute sehen wir elementare Defizite in der Aufstellung der Verwaltung der Stadt hinsichtlich eines weiteren Ausbaues der Mobilfunknetze. Nach wie vor existiert kein Mobilfunkkonzept und es gibt keine umfassende Transparenz in der Planungsphase der einzelnen Ausbaumaßnahmen. Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Netzausbaues auf den G5Mobilfunkstandard sehen wir das mit Sorge. Die Anforderungen an das Mobilfunknetz durch das autonome Fahren werden zusätzliche Ausbaumaßnahmen erforderlich machen. Wir hoffen, dass der zukünftige Bürgermeister Ehm die Notwendigkeit sieht, sich der Aufgabe „gesteuerter Mobilfunkausbau“zu stellen.
Michael Hildebrandt, Laiz