Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
FC Laiz besiegelt Freundschaft mit Zweitligist
Laizer erhofft sich dadurch mehr Nachwuchsspieler – Testspiel mit FC Heidenheim zum Jubiläum in Aussicht
LAIZ - Eine Vereinsfreundschaft zwischen dem FC Laiz 1919 e.V. und dem Zweitligisten FC Heidenheim 1846 ist jüngst auf dem Fußballplatz mit Wimpel und Handschlag besiegelt worden. Dabei zeigten sich die Laizer Fußballer nicht nur hocherfreut, sondern präsentierten ihre Geschenke vom FCH, einen hochwertigen Spielball und neue Warmlauf-Shirts.
Im März dieses Jahres hat der FC Heidenheim, gemeinsam mit Sponsoren, die Initiative „Wir für unsere Region“gestartet. Ziel ist es, Freundschaften mit Fußballvereinen aus dem Amateurbereich zu schließen. Auf seiner Homepage schreibt der Zweitligist, dass er Vereine aus der Region begleiten will, so, wie er selbst auf seinem Weg von der Landesliga bis in die 2. Bundesliga von den Menschen aus der Region, der Politik und Wirtschaft gefördert und unterstützt worden ist. Der FCH möchte nun Amateurvereine mit seinem Wissen und seinen Erfahrungen als Freund begleiten.
In die Liste der mittlerweile 42 Vereinsfreundschaften hat sich nun also auch der FC Laiz eingetragen. Schon allein wegen seiner geografischen Lage bietet er eine Besonderheit, hatte sich doch der bisherige „Aktionsradius“des FC Heidenheim auf circa 50 Kilometer beschränkt. Bis nach Laiz sind es gut 140 Kilometer. „Wir freuen uns ganz besonders über diese Vereinsfreundschaft, hatten wir doch nicht damit gerechnet, auch überregional auf so großes Interesse an unserem Verein zu stoßen“, so Tobias Jochims, PR- und Medienmitarbeiter beim FC Heidenheim, der extra für den Schulterschluss nach Laiz angereist ist.
Begeisterung für den FCH
Die Vereinsfreundschaft auf den Weg gebracht hat im Frühjahr Harald Maier, Jugendleiter des FC Laiz. Als er von diesem Projekt erfahren habe, sei er gleich überzeugt gewesen und habe per Mail den Kontakt zum FCH hergestellt. „Dann ging alles super schnell und problemlos.“Begeistert zeigt er ein FCH-Buch und die DVD „Trainer“, eine filmische Reise durch die Republik der Taktikfüchse, unter anderem mit Trainergrößen wie Jürgen Klopp, Hans Meyer, Mirco Slomka und Heidenheims Trainer Frank Schmidt. „Der hat die Mannschaft so stark aufgebaut und konstant nach oben gebracht, die gehen jetzt bereits die fünfte Saison in der 2. Liga an“, so Maier bewundernd.
Unterstützung für die eigene Vereinsarbeit erhoffen sich der Jugendleiter und sein Stellvertreter Joachim Glas vor allem in der Trainerarbeit und bei der Motivation der Kinder und Jugendlichen, dem Fußball für längere Zeit treu zu bleiben. Denn nicht nur Maier und Glas bemerken einen verstärkten Weggang an Spielern ab dem Bereich der C-Junioren, also in der Altersklasse U15/U16. Das bereitet ihnen etwas Sorge, denn sie wissen, wer einmal die Fußballschuhe ausgezogen hat, zieht sie selten wieder an. Hier will auch der FC Heidenheim als Schnittstelle ansetzen. „In den Bereichen U12 bis U19 sind wir gut aufgestellt. Unser Modell zur Nachwuchsgewinnung, auch mit unserem Leistungszentrum, hat sich bisher gut bewährt. Nur so hast du in der 2. Liga auch eine Chance“, äußert Tobias Jochims. Die Problematik des „Begeisterns und Erreichens“der Jugendlichen ab einem bestimmten Alter ist ihm und anderen Vereinen nicht ganz unbekannt. „Da gibt es dann vielleicht auch andere Interessen.“Überhaupt habe er selbst den Eindruck, „dass das Vereinsleben vor zehn Jahren irgendwie noch einfacher war“.
„Vereinsjubiläen haben Priorität“
Der FC Heidenheim bietet seinen Vereinsfreunden vielfältige Aktionen an: Einladungen zu seinen Heimspielen, Trainingseinheiten mit einem zertifizierten Jugendtrainer, einen gemeinsamen Abend mit allen Amateurvereinen in der Voith-Arena mit Stadionführung und Besuch des Nachwuchs-Leistungszentrums. Auch ein paar Testspiele sind im Angebot. Diesbezüglich hat der FC Laiz einen ganz besonderen Traum: Ein Testspiel mit dem FC Heidenheim im kommenden Jahr, zum 100-jährigen Vereinsjubiläum. „Das wär’ natürlich der Hammer“, äußert sich Maier vorsichtig optimistisch. Er weiß, dass die Konkurrenz groß und der Wunsch fast visionär ist. Aber Jochims Worte nähren Hoffnung: „Vereinsjubiläen haben bei uns Priorität“, verkündet er und als er nach dem Gespräch vom Vereinsheim auf den Fußballplatz blickt, ist sein Fazit: „Die Eckdaten sprechen dafür.“