Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Religion an der Schule war sein Leben
Der in Sigmaringen aufgewachsene Priester Elmar Dressel ist tot
SIGMARINGEN (sz) - Der aus Sigmaringen stammende Priester Elmar Dressel ist am vergangenen Dienstag im Alter von 82 Jahren gestorben. Dies teilt Dekan Christoph Neubrand mit. Geistlicher Rat Elmar Dressel war in Tübingen geboren und in Ebingen und Sigmaringen als dritter von fünf Jungen aufgewachsen. Sigmaringen wurde ihm zur Heimatstadt, hier machte er 1955 Abitur, bevor er in Freiburg und München Theologie studierte.
1960 wurde er in Konstanz zum Priester geweiht und feierte in Sigmaringen Primiz. Seine dritte Vikarsstation – nach Karlsruhe-Mühlburg und Gaggenau – ließ ihn ein Leben lang nicht mehr los: die Pfarrei Freiburg St. Johann. Nachdem er dort als Vikar gewirkt hatte, wurde er zuerst kirchlicher und dann staatlicher Religionslehrer und blieb Freiburg St. Johann weit über seinen Ruhestand hinaus als Zelebrant am Sonnund Werktag verbunden, obwohl er viele Jahrzehnte mit dem jüngeren Bruder Lothar bereits im Hexental in Wittnau wohnte. Ab 1967 wirkte Elmar Dressel am Rotteck-Gymnasium als geistlicher Religionslehrer bis zu seiner Pensionierung als Studiendirektor im Jahr 2000. Er war viele Jahre Vorsitzender des Religionslehrerverbandes, war Fachberater für Religion im Bereich des Oberschulamts Freiburg – Pädagoge durch und durch, Religion an der Schule war sein Leben. Im Laufe der Jahre wuchs die Gemeinde der ehemaligen Schüler, für die er als Geistlicher bei kirchlichen Trauungen, Taufen der Kinder und Beerdigungen angefragt war.
Im kirchlichen Lehrbereich war Elmar Dressel im Bereich der Ausbildung der Gemeindereferenten am Seminar für Gemeindepastoral fast zwei Jahrzehnte für Philosophie, Dogmatik und Fundamentaltheologie als Dozent tätig und danach neben seiner Tätigkeit als Religionslehrer und über die staatliche Pensionierung auch hinaus von 1997 bis 2002 als Direktor am Institut für Religionspädagogik.
Elmar Dressel war seiner Heimatstadt Sigmaringen verbunden – so oft es ging war er vor allem nach Weihnachten, am Fidelisfest und in Ferienzeiten dort, um die Familie und den Freundeskreis zu pflegen, schreibt der Dekan in seiner Pressemitteilung.
„Wer Elmar Dressel kannte, wusste um sein ausgeprägtes Lachen, das ihn kennzeichnete, es war meist unüberhörbar, wo er war und gern war, aber auch um seine Bereitschaft leidenschaftlich für das einzutreten, was ihm wichtig war“, schreibt Neubrand.
Im kirchlichen Bereich wurde er bereits mit 45 Jahren vom damaligen Erzbischof Oskar Saier im Jahr 1981 zum Geistlichen Rat ernannt. Für die geistlichen Religionslehrer war Dressel viele Jahre Vertreter im Priesterrat der Erzdiözese.