Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die restaurierte Fahne ist der ganze Stolz der Harthauser Sänger
Das besondere Stück wurde 1957 in einem Kloster für den Verein angefertigt
HARTHAUSEN (sz) - Im Jahr 1957 hat der Männergesangverein Harthausen mit der Weihe einer neuen Vereinsfahne ein großes Fest gefeiert. Diese 60 Jahre sind nicht spurlos an der prunkvollen Vereinsfahne vorbeigegangen. Jetzt ist sie frisch restauriert worden.
Das sei auch nötig gewesen, sagt der Verein: Die Fahne hatte Risse und Bruchstellen und es bestand die Gefahr, dass die Schäden immer größer werden. Nach vielen Diskussionen im Vereinsausschuss und auch bei der Generalversammlung im Januar diesen Jahres kamen die Sänger zu dem Entschluss, dass die Vereinsfahne restauriert werden muss, bevor noch weiterer Schaden entsteht.
Voraussetzung war jedoch, dass die mehrere tausend Euro kostende Restaurierung überwiegend durch Spenden finanziert wird. Bereits nach vier Wochen kam ein hoher Spendenbetrag durch die aktiven Sänger und auch Ehrenmitglieder zusammen, sodass der Vorstand bevollmächtigt wurde, für die Restaurierung einen Fachbetrieb zu finden.
Den Restbetrag konnte der Vorstand über Spenden von Privatpersonen, Handwerksbetrieben, öffentlichen Stellen und einer Bank erhalten. Ein Fachmann wies den
Verein darauf hin, dass die in einem Kloster hergestellte Fahne sehr wertvoll sei, und alles in Handarbeit (Gebildhandstickerei) gefertigt wurde, was man heute fast nicht mehr bezahlen kann. Es galt, bei der Restaurierung die wertvollen Stickereien zu erhalten. Eine Reparatur im Kloster Habstal, wo die Fahne 1957 gefertigt wurde, war nicht mehr möglich, da die Klostergemeinschaft keine größeren Restaurierungen mehr vornehmen kann. Nach mehreren Nachfragen wurde die Firma Neff aus Biberach gefunden, die noch Fahnen herstellt und auch restauriert. Bei den Restaurationsarbeiten legte die Firma großen Wert darauf, dass die Ursprünglichkeit des restaurierten Teils erhalten blieb, bzw. der grundsätzliche Charakter nicht verändert wurde. Dies wurde erreicht, indem bei den Arbeiten grundsätzlich die alte Sticktechnik verwendet wurde. Nach längerer Wartezeit wurde die Vereinsfahne, neu restauriert, jetzt an den Männergesangverein in Harthausen zurückgegeben. Der Vorstand und die Vereinsmitglieder zeigen sich mit der Arbeit sehr zufrieden und sind auf ihre neue Fahne stolz.