Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Altheim feiert seine 1250-jährige Geschichte
Vorstellung der Dorfchronik am Freitag – Dorffest ist am Sonntag und Montag
ALTHEIM - Ein kleines Dorf steht vor einem großen Ereignis: Leibertingens Teilort Altheim feiert sein 1250jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsabend am Wochenende des jährlich stattfindenden Dorffests. Höhepunkt des Abends wird die Vorstellung der neuen Dorfchronik, die die lange Geschichte des Ortes aufzeigt.
Der Ortsname Altheim ist wörtlich zu verstehen: 768 wird der Ort in St. Gallen erstmals urkundlich erwähnt. Das macht Altheim zum ältesten – urkundlich erwähnten – Ort im Landkreis Sigmaringen. Dass das Jubiläum deshalb groß gefeiert werden muss, war den Altheimern schnell klar. „Wir konnten uns diese Gelegenheit einfach nicht entgehen lassen“, sagt Martina Straub. Die Frau des Ortsvorstehers war federführend an der Entstehung der Chronik beteiligt.
Gemeinsam mit rund zehn Personen – darunter die Historiker Werner Fischer und Armin Heim aus Meßkirch – arbeitete Straub in den vergangenen drei Jahren die Geschichte ihres Heimatortes auf. Die dabei entstandene Chronik führt auf 160 Seiten durch die kirchliche und politische Geschichte des Dorfes. „Uns war wichtig, dass alles, was wir schreiben, auch belegt ist“, sagt Martina Straub. Durchforstet wurden deshalb vor allem Kirchen- und Gemeindearchive.
So schlägt die Chronik, aufgeteilt in Kapitel wie Kirche, Flurbereinigung, Schule und Gaststätten, einen Bogen vom Anfang der Dorfgeschichte bis heute. „Wir wollten die Wurzeln, die in unserem Ort stecken, aufarbeiten“, sagt Straub. „So etwas wurde hier noch nie gemacht. Für mich als Ur-Altheimerin war das eine unglaublich spannende Sache.“Die Chronik, die in einer Auflage von 250 Stück am Freitag beim Jubiläumsabend vorgestellt wird, richte sich aber natürlich nicht nur an Altheimer, sondern an alle, die sich für die Geschichte der Region interessieren. Man habe deshalb versucht, die Chronik mit vielen Bildern so ansprechend wie möglich zu gestalten.
Heimathistoriker Armin Heim stellt das Buch am Freitag vor, bevor es zum Preis von 15 Euro verkauft wird. Der Abend beginnt um 18.30 Uhr mit dem Fassanstich im Bürgerhaus. Für das Programm sorgen anschließend Michael Skuppin, der die Zuschauer als Campus-Galli-Mönch auch in die Anfangszeit des Dorfes entführt. Außerdem kommen die „Spielleut vom Heuberg“und die Hohenzollern-Musikanten.
Am Sonntag, 26. August, beginnt das Dorffest nach dem Gottesdienst um 10.30 Uhr. Am Nachmittag gibt es ein buntes Programm mit Ritterspielen, Bogenschießen und den „Spielleut G'hörsturz“. Ab 17.30 Uhr spielen die Wornthaler Musikanten. Am Montag klingt das Festwochenende ab 17 Uhr mit dem Feierabendhock und ab 18 Uhr mit dem Auftritt der Hotzenplotzer Musikanten aus.
Als Besonderheiten zum Jubiläumsjahr haben die Altheimer außerdem eine 70-Cent-Sonderbriefmarke und einen Weinbecher aus Ton mit Jubiläums-Emblem anfertigen lassen. Der Weinbecher kann an allen Festtagen mitgebracht und zum Trinken benutzt werden. „An allen drei Tagen freuen wir uns übrigens über Gäste in mittelalterlicher Kleidung“, sagt Ortsvorsteher Helmut Straub.