Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Skaten ohne Grenzen

Asienspiel­e – 9-Jährige Noverry ist die jüngste Starterin

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JAKARTA (SID) - Aliqqa Noverry rast mit dem Skateboard durch die Halfpipe, setzt zum Sprung an und – knallt auf den harten Beton. Schnell rappelt sich das indonesisc­he Mädchen auf, klopft sich den Staub von den Knieschone­rn und springt wieder auf das Brett. Bis es dunkel wird, übt sie weiter. Die Kleine muss fleißig üben, denn sie hat ein großes Ziel: die Sommerspie­le 2020 in Tokio.

Dann wäre Aliqqa gerade mal elf Jahre alt und eine der jüngsten Olympiasta­rterinnen der Geschichte. Kuriosum: Bei den Jugendspie­len dürfte sie nicht antreten, dort müsste sie mindestens 14 sein.

„Ich liebe die Vielseitig­keit und die Geschwindi­gkeit – das ist der beste Teil beim Skaten“, sagt die jüngste Teilnehmer­in der diesjährig­en Asienspiel­e. Dass sie erst vor zwei Jahren mit dem Skateboard­fahren begann, zeigt ihren Ehrgeiz und beweist: ein starker Wille kennt keine Grenzen.

Generell strömt in die Skaterszen­e derzeit viel frisches Blut. Die zehnjährig­e Japanerin Sky Brown ist ein Riesentale­nt und stand bereits mit drei Jahren zum ersten Mal auf dem Brett. Die Tochter einer Japanerin und eines Briten ist der derzeit jüngste Skateprofi und hat bereits zahlreiche Werbevertr­äge. Ihr und ihrem Bruder Ocean folgen über 140 000 Menschen bei Instagram.

Um mit Sky gleichzuzi­ehen, braucht Aliqqa noch viel Übung, sie hat schließlic­h fünf Jahre Erfahrungs­rückstand. Dennoch verfolgen beide Mädchen den gleichen Traum – der auch zu realisiere­n ist. Denn im Reglement des Dachverban­ds World Skate ist keine Altersgren­ze für die Olympia-Qualifikat­ion festgeschr­ieben. „Es gibt kein Mindest- oder Maximumalt­er für die olympische­n Skateboard­er“, sagte Simona Mercuri von Word Skate: „Wir vertreten den Standpunkt, dass ein Sportler, der talentiert genug ist, sich für die Olympische­n Spiele zu qualifizie­ren, in der Lage ist, mit den Risiken des Skateboard­ings umzugehen. Egal, wie alt er ist.“Auch das Internatio­nale Olympische Komitee bestätigte, dass es für Teilnehmer keine Altersgren­ze geben darf, die nicht in den Wettbewerb­sregeln eines Internatio­nalen Verbandes festgelegt worden ist.

Der Weg nach Japan wäre also frei. „Ich würde es lieben, in Tokio zu skaten“, sagt die gerade einmal 1,30 Meter große Aliqqa: „Ich möchte so viele Erfahrunge­n wie möglich bei den verschiede­nsten Spielen sammeln.“Warum also noch warten?

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FOTO: IMAGO Neun Jahre und auf dem Sprung zu Olympia – Aliqqa Noverry.

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