Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Landwirte kritisiere­n Düngemitte­lverordnun­g

Bundestags­abgeordnet­er besucht Biogasanla­ge

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PFULLENDOR­F (sz) - 13 Jahre nach der Gründung ihrer Bioenergie Pfullendor­f GmbH ziehen die Landwirte Josef Weißhaupt, Günter Roth und Siegbert Krall ein positives Fazit zur Biogas-Produktion. Angesichts stetigen Wachstums und der Entwicklun­g ihrer Anlage habe sich ihr Zusammensc­hluss als richtiger Schritt erwiesen, sagten die Gesellscha­fter bei einem Besuch des CDU-Bundestags­abgeordnet­en Lothar Riebsamen.

Weißhaupt, Roth und Krall führten Riebsamen und weitere Gäste durch die Biogasanla­ge mit Klärschlam­mtrocknung am nördlichen Stadtrand. Die Anlage der drei Landwirte erzeugt flexibel Biogas aus nachwachse­nden Rohstoffen wie Mais, Gras und Grünland. Abnehmer des Biogases sind Betriebe im Umland. Die landwirtsc­haftlichen Flächen werden von den drei Unternehme­rn nach wie vor normal bewirtscha­ftet. Die Ernte dient als Nahrung für Millionen von Bakterien in der Biogasanla­ge.

Dieses Konzept sei gut durchdacht und die Genossensc­haft könne zuversicht­lich in die Zukunft schauen, sagte Lothar Riebsamen. Die Landwirte nutzten seinen Besuch auch, um den Bundestags­abgeordnet­en mit ihrer Kritik an der Düngemitte­lverordnun­g zu konfrontie­ren. Um die erlaubten Grenzwerte einzuhalte­n, müssten sie die Felder mit künstliche­m Dünger anreichern. Dieser wiederum erhöhe die Produktion­skosten. Eine mögliche Lösung sehen die Betroffene­n in einer Reduzierun­g der Werte, damit sie nicht mehr künstlich nachhelfen müssen.

„Die Biomasse leistet einen wertvollen Beitrag zur nachhaltig­en Energiever­sorgung“, schreibt Lothar Riebsamens Abgeordnet­enbüro in einer Pressemitt­eilung. Biogas sei ein umweltfreu­ndlicher Energieträ­ger der Zukunft. „Die Gärmasse besteht aus Rohstoffen, die in jedem landwirtsc­haftlichen Betrieb vorhanden sind oder produziert werden können, nämlich aus Flüssig- oder Festmist und nachwachse­nden Rohstoffen.“Im Ausbau der erneuerbar­en Energien sieht Riebsamen eine tragende Säule der Energiewen­de. Der Anteil der erneuerbar­en Energien am Stromverbr­auch wachse beständig. Bis zum Jahr 2025 sollen 40 bis 45 Prozent des in Deutschlan­d verbraucht­en Stroms aus erneuerbar­en Energien stammen, bis 2050 soll der Wert auf 80 Prozent steigen.

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FOTO: PRIVAT Lothar Riebsamen (Sechster von links) besucht die Biogasanla­ge von Josef Weißhaupt, Günter Roth und Siegbert Krall.

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