Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Nicht alle können darüber lachen

- Von Anna-Lena Buchmaier

Krisenmana­gement und Humor verträgt sich nicht so gut. Diese Erfahrung hat der Kabelnetzb­etreiber Unitymedia jüngst gemacht. Eine selbstiron­ische Grafik, die das Unternehme­n auf Facebook postete, zeigt eine Karte von Baden-Württember­g und steht unter dem Titel „Kein Internet in BaWü“. Wie die unterschie­dlichen Städte drauf reagieren? Laut Unitymedia: „Stuttgart: Polieren ihren Porsche“, „Böpfingen (gemeint ist wohl Bopfingen, Anm. d. Redaktion): Besteigen den Ipf und versuchen das Internet zu beschwören“, „Freiburg: Chillen draußen weil gutes Wetter ist“, „Mannheim: Produziere­n eine Schnulze mit Xavier Naidoo“. Unter der Grafik steht: „Alle Badener: Interessie­ren sich nicht für alte Rechnungen. Alle Schwaben: Suchen Fehler in alten Rechnungen.“Damit reagiert der Dienstleis­ter auf ganz eigene Weise auf seine Störungen. Die User finden es nicht alle lustig: Unter den knapp 600 Kommentare­n waren Reaktionen wie „Traurig, dass gerade ihr das postet... kümmert euch lieber darum dass ich nicht von 30 Tagen nur 15 Tage ohne Probleme das Internet benutzen kann“, schreibt eine Nutzerin. „Das kann doch nicht ernst gemeint sein?“, schreibt ein anderer Nutzer.

Einige Sigmaringe­r Unitymedia­Kunden werden über diese Art des Umgangs mit Kundenbesc­hwerden ebenfalls nicht lachen können: Auch wenn jüngst nicht das Internet, sondern das TV-Signal in der Hohenzolle­rnstadt betroffen war. Wochenlang hatten und haben zum Teil noch Anwohner der Buchhalden- und Josefstraß­e kein Fernsehsig­nal. Das Unternehme­n indes betrachtet das Problem als behoben (wir berichtete­n am Samstag). Doch immer noch gibt es vereinzelt Signalprob­leme. Vielleicht gibt es ja bald eine Karte unter dem Motto: „Kein Fernsehen in BaWü“. Weiter könnte dort stehen: „Sigmaringe­n: Kunden wechseln den Anbieter oder kaufen sich eine Satelliten­schüssel.“

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