Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Großes Interesse am Stadtradeln
Schon knapp 70 Teilnehmer sind dabei. Aktion beginnt am 10. September.
SIGMARINGEN - Viele Sigmaringer sind schon im Stadtradel-Fieber, obwohl die Aktion noch gar nicht begonnen hat. Stand gestern haben sich schon knapp 70 Teilnehmer angemeldet, sie verteilen sich auf 16 Mannschaften. In Bad Saulgau sind es bislang nur halb so viele Mannschaften und die Teilnehmerzahl liegt bei einem Drittel. Das Stadtradeln beginnt am ersten Schultag, 10. September, und dauert 21 Tage. Bundesweit haben 2018 schon knapp 900 Kommunen an der Aktion des Klimabündnisses teilgenommen.
Mona Kramer beschäftigt sich in der Stadtverwaltung mit dem Klimaschutz. Als eine ihrer ersten Amtshandlungen hat sie Sigmaringen beim Stadtradeln angemeldet. Die Klimaschutzmanagerin geht selbst mit gutem Beispiel voran: Sie fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit, obwohl sie am Riedbaum wohnt. „Das morgendliche Runterrollen ist für mich Lebensqualität“, sagt Mona Kramer. Die Heimfahrt am Abend ist dagegen ungleich anstrengender, doch das Bergauffahren ist, so die Klimaschutzmanagerin, reine Übungssache. Sie nimmt mit ihrer Einstellung den Sigmaringern das Alibi, die nach Hause ebenfalls hoch auf den Berg müssen – und in der Donaustadt ist das bekanntlich die Mehrheit.
Parallel zu Sigmaringen beteiligt sich auch Bad Saulgau an der Aktion: Zum Auftakt treffen sich Radler beider Städte am Montag, 10. September, in der Mitte, in Mengen, zu einem Grillfest. Zuvor findet vor dem neuen Rathaus in Sigmaringen die Auftaktveranstaltung statt. Die Stadtverwaltung möchte mit gutem Beispiel vorangehen und legt während der drei Wochen das letzte konventionell mit Benzin angetriebene Dienstfahrzeug still, das der Rathausflotte noch angehört. Dafür werden die Mitarbeiter mit fünf Pedelecs versorgt, um während der drei Wochen mobil zu bleiben.
Die Stadt verfügt über insgesamt 52 Fahrzeuge (einschließlich der konventionell betriebenen Betriebsfahrzeuge des Bauhofs wie Traktoren und Mähfahrzeuge, Fahrzeuge der Feuerwehr und des Abwasserwerks). Die Stadtwerke verfügen über 26 Fahrzeuge und zwei E-Roller.
Johannes Kretschmann wird zum Star
Das Gesicht des Stadtradelns wird der Kreisrat Johannes Kretschmann werden. Er hat sich verpflichtet, drei Wochen lang nicht Auto zu fahren. Nicht einmal das Mitfahren ist ihm gestattet. Im Internet wird er über seine Erfahrungen schreiben.
Das Stadtradeln soll zum Mannschaftserlebnis werden. Deshalb muss sich jeder Teilnehmer einer Mannschaft zuordnen. Die beste Mannschaft – es zählt jeder Kilometer gleich viel – erhält einen Verzehrgutschein. Der stärkste Teilnehmer wird im Bootshaus mit einem VierGänge-Menü bekocht. Und in der stärksten Schule kommt der Eiswagen vorbei und verteilt Eis im Wert von 200 Euro.
Na dann – auf geht’s Sigmaringen: Auf die Räder, fertig, los!