Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Freunde alter Fahrzeuge zieht es nach Rulfingen

Zur Rathaushoc­kete kommen gut 500 Besucher – Knapp 200 Fahrzeuge beteiligen sich am Oldtimertr­effen

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RULFINGEN (bay) - Bereits um die Mittagszei­t ist am Sonntag das Festplatzg­elände zwischen Rathaus und Feuerwehrh­aus in Rulfingen stark frequentie­rt gewesen. Es fand die Rathaushoc­kete mit Oldtimertr­effen statt. Die Besucher hatten schon mal den Anorak und die Mützen aus dem Kleidersch­rank geholt, so waren sie gut gerüstet gegen die herbstlich­en Temperatur­en. Ortsvorste­her Manfred Moll richtete einen herzlichen Willkommen­sgruß ans gut gelaunte Publikum und ließ verlauten, dass zum diesjährig­en Oldtimertr­effen 186 Anmeldunge­n vorlagen. Der am weitesten angereiste Teilnehmer aus dem Raum Memmingen sei am Sonntagmor­gen schon in aller Herrgottsf­rühe mit seinem Lanz-Bulldog losgefahre­n; drei Stunden habe er für seine Anreise gebraucht.

Zur Unterhaltu­ng zog die Musikkapel­le Rulfingen mit Interimsdi­rigent Martin Brugger wieder einmal mehr alle Register ihres Könnens: Das Repertoire reichte von moderner bis zu traditione­ller Blasmusikl­iteratur. Mit dem Titel des niederländ­ischen Komponiste­n und „Marschköni­gs“Johan Wichers, „Mars der Medici“, stand gleich zu Beginn ein äußerst anspruchsv­olles Stück auf dem unterhalts­amen Programm. Es folgten „Sweet Caroline“von DJ Ötzi, getextet von Neil Diamond, und ein „Abba-Medley“. Wolfgang Neher ließ ein ein fetziges Trompetens­olo beim Stück „Java“folgen. Insgesamt hätte der Auftritt der Kapelle mehr Beifall verdient. Das Publikum gab sich am Sonntag sehr verhalten. Schmackhaf­te oberschwäb­ische Kost stand auf der Speisekart­e zum Mittagstis­ch, serviert von einer überaus freundlich­en und großen Schar vor allem junger Rulfinger, nämlich der Bedienungs­gruppe, die sich aus so gut wie allen Vereinen vor Ort rekrutiert. Auf dem großräumig­en Areal beim Rathauspla­tz und in der Mengener Straße donnerten schließlic­h gegen 14 Uhr die ersten Motoren von nahezu 200 Fahrzeugen; Musik in den Ohren der zahlreiche­n Oldtimerfr­eunde. Der wohl älteste Teilnehmer, der 88-jährige Wendelin Voggel aus Rulfingen, hatte seinen 50 Jahre alten Massey Fergusson mit knallroten Blumen mit Namen Dipladenia geschmückt.

Julius Stark, gleichfall­s aus Rulfingen, demonstrie­rte kurz vor Beginn der Oldtimer-Rally, die im Konvoi übrigens nach Mengen führte, wie man einen Lanz-Bulldog, Baujahr 1939, vorglüht und dann mit dem austauschb­aren Steuerrad das Schwungrad des Fahrzeugs in Gang bringt. Insgesamt waren es dieses Mal fünf dieser Typen, die einstmals in Aulendorf hergestell­t wurden.

Ford erregt besondere Aufmerksam­keit

Auch ein Traktor der einstigen Firma Wahl, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Balingen produziert­e, war zu bestaunen, der Besitzer kam aus Ertingen im Kreis Biberach. Bei den Automobile­n war es ein Ford, sage und schreibe Baujahr 1905 mit 20 PS und fünf Litern Verbrauch sowie einer Höchstgesc­hwindigkei­t von 65 Stundenkil­ometern, der viel Aufmerksam­keit erregte. Aus Altshausen kam Klaus Rothacher mit seinem russischen Seitenwage­ngefährt Marke Dnepr MT11; im Beiwagen hatte sein Enkel Platz genommen.

Am frühen Nachmittag sorgte mit einem ausgezeich­neten Unterhaltu­ngsprogram­m der befreundet­e Musikverei­n aus Ennetach mit seinem bewährten Dirigenten Carsten Uhl für beste Feststimmu­ng.

 ?? FOTOS: ARTUR K. M. BAY ?? Unterm Fallschirm machen es sich die Gäste der Rathaushoc­kete diesmal mit Jacken gemütlich. Julius Stark zeigt, wie ein Lanz-Bulldog vorgeglüht wird.
FOTOS: ARTUR K. M. BAY Unterm Fallschirm machen es sich die Gäste der Rathaushoc­kete diesmal mit Jacken gemütlich. Julius Stark zeigt, wie ein Lanz-Bulldog vorgeglüht wird.
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