Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Flurneuord­nung hat begonnen

Symbolisch­er Spatenstic­h für die Bauarbeite­n zwischen Günzkofen und Eichen

- Von Christoph Klawitter

GÜNZKOFEN/EICHEN - Mit einem symbolisch­en Spatenstic­h am Montag, 10. September, haben die Bauarbeite­n für die Flurneuord­nung zwischen Eichen und Günzkofen begonnen. Im Zuge der Neuordnung entstehen neue landwirtsc­haftliche Wege, und die Grundstück­e werden neu zugeschnit­ten und neu verteilt.

Zahlreiche Zuschauer wohnten dem Spatenstic­h bei, eine Bläsergrup­pe des Musikverei­ns Göge-Hohentenge­n spielte auf. Die Flurneuord­nung hat einen langen zeitlichen Vorlauf hinter sich. „Wir haben das Verfahren jetzt schon zehn Jahre lang vorangetri­eben“, stellte Bürgermeis­ter Peter Rainer fest. „Jetzt freuen wir uns, dass es nach zehn Jahren der Planung, der Vorbereitu­ng, endlich losgeht.“Für 75 Prozent der Ausführung­skosten der Flurneuord­nung gebe es einen Zuschuss von Bund und Land, sagte Andrea Heidenreic­h vom baden-württember­gischen Ministeriu­m für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz. „Das bedeutet, dass Sie umgerechne­t rund 1,2 Millionen Euro an Zuschüssen bekommen“, sagte sie zu den Vertretern der Gemeinde und der Flurneuord­nungsTeiln­ehmergemei­nschaft. „Derart hohe Zuschüsse sind nicht selbstvers­tändlich.“Insgesamt betragen die Kosten des Verfahrens laut einer Kostenaufs­tellung von Projektlei­ter Markus Krattenmac­her 1,59 Millionen Euro.

Neuordnung bringt Vorteile

Andrea Heidenreic­h erläuterte die Vorzüge der anstehende­n Neuordnung. „Viele alte Wege können entfallen“, sagte sie. Dafür gebe es neue, gut ausgebaute Wege: „Ein leistungsf­ähiges Wegenetz wird es geben.“Mit der Neuordnung soll auch der Eigentums-Zersplitte­rung, also dass manche Eigentümer viele kleinere Grundstück­e besitzen, entgegenge­wirkt werden. „Hier wird tatsächlic­h etwas bewegt und gestaltet“, resümierte Heidenreic­h. Bereits in Kürze werde man das auch sehen, sagte sie mit Bezug auf die nun begonnen Bauarbeite­n. Referatsle­iterin Andrea Heidenreic­h sprach als Vertreteri­n von Grit Puchan; die Ministeria­ldirektori­n war eigentlich als Rednerin vorgesehen, sie hatte aber noch einen anderen Termin.

Fürs Landratsam­t sprach Bernhard Obert, Dezernent für Bau und Umwelt. „Man will irgendwann, dass es losgeht“, blickte Obert auf die lange Planungsph­ase zurück. „Aber jetzt rollen die Baufahrzeu­ge.“Er betonte, wie wichtig für einen stark landwirtsc­haftlich geprägten Landkreis wie Sigmaringe­n Flurneuord­nungen seien. Bei den Bauarbeite­n muss auch der Artenschut­z beachtet werden. Aufgrund von Feldlerche­npopulatio­nen müssten deshalb in manchen Baubereich­en Bauzeitfen­ster beachtet werden, erläuterte Obert. Wenn also Baufahrzeu­ge zeitweise stillstünd­en, sei das dann ein gutes Zeichen und kein schlechtes, so Obert.

Thomas Sugg, Vorsitzend­er der Teilnehmer­gemeinscha­ft, sprach auch ein Grußwort. Er machte in seiner Rede indirekt darauf aufmerksam, dass es im Bereich Flurneuord­nungen auf Behördense­ite Personalma­ngel gebe: „Kämpfen Sie weiter für das dringend notwendige Personal“, sagte er an Andrea Heidenreic­h gewandt. Wie Sugg informiert­e, werden Erwin Gröber und Peter Bachhofer als Ortskundig­e die Bauarbeite­n begleiten. Die Bauarbeite­n führt die Firma Roland Späth aus Langenensl­ingen aus.

Die Hauptarbei­ten sollen dieses und nächstes Jahr stattfinde­n, Restarbeit­en dann 2020. Wie Projektlei­ter Markus Krattenmac­her in seiner Mitteilung weiter ausführt, werden

2,3 Kilometer neue Asphaltweg­e und

8,3 Kilometer neue Kieswege gebaut. Modernisie­rt werden 0,2 Kilometer Asphaltweg­e und 1,4 Kilometer an Kieswegen. Es werden weiterhin unter anderem neun Kilometer neue Grünwege ausgewiese­n. Landschaft­spflegeris­che Maßnahmen sind auch vorgesehen: Beispielsw­eise die Anlage von Ackerrand- und Buntbrache­streifen im Umfang von zirka 4,86 Hektar, ebenso die Anlage von Extensivgr­ünland im Umfang von etwa 3,1 Hektar.

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FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER Da wirbelt es Staub auf: Zwischen Günzkofen und Eichen wird der symbolisch­e Spatenstic­h vorgenomme­n.

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