Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Tourismus im Donautal nimmt weiter zu

Zahl der Wanderer steigt auch aufgrund des neuen Donaubergl­andwegs

- Von Marilena Berlan

DONAUTAL - Das Donautal ist bei Touristen ein immer beliebter werdendes Ausflugs- und Urlaubszie­l. Erst kürzlich wurde der Donaubergl­andweg zum „Europäisch­en Qualitätsw­eg“ausgezeich­net.

Damit wurde er in die europäisch­e Königsklas­se der Wanderwege aufgenomme­n, in die es bisher nur 14 Wanderwege in ganz Europa geschafft haben.

Unsere Zeitung hat sich bei Gastronome­n und Hoteliers im Donautal erkundigt, wie die bisherige Saison gelaufen ist und ob sie möglicherw­eise mit Einbußen aufgrund der heißen Temperatur­en zu kämpfen hatten.

Mehr internatio­naler Tourismus

Michael Hipp, Inhaber vom Gasthof „Sonne“in Fridingen, ist mit dem Verlauf der diesjährig­en Saison zufrieden: „Unsere Belegungsq­uote ist in diesem Jahr um sechs Prozent gestiegen. Wir durften in diesem Jahr vermehrt internatio­nale Gäste aus Südamerika, Neuseeland, Kanada und Australien in unserem Haus begrüßen.“

Außerdem kämen vermehrt Wandertour­isten ins Donautal, merkt Hipp an. Während die Radfahrer meist über Nacht bleiben, ließen sich die Wandergrup­pen für längere Zeit in seinem Gasthof nieder. In einer Sache seien sich alle Touristen laut Hipp einig – nämlich über die Schönheit der Landschaft. „Etwas, was wir schon gar nicht mehr richtig wahrnehmen“, bedauert er.

Mit Belegungsz­ahlen zufrieden

Die Geschäftsf­ührerin vom „Berghaus Knopfmache­r“in Fridingen, Katja Schill, kann sich ebenfalls über die Belegungsz­ahlen nicht beklagen. „Die vergangene­n drei Jahre war während der Hauptsaiso­n die Landesstra­ße 277 wegen Sanierungs­arbeiten gesperrt. Trotzdem konnten wir uns über mangelnden Tourismus nicht beschweren. Das hätten wir nicht gedacht.“Dieses Jahr hätten sich im Berghaus vermehrt Gäste aus Belgien niedergela­ssen. 60 Prozent der Gäste seien aus Deutschlan­d, die restlichen 40 Prozent aus dem Ausland, betont Katja Schill, die das Geschäft zusammen mit ihrem Mann Tobias führt.

„Wir haben bei uns mehr Wanderer als Radler. Die Hitze hat den Tourismus nicht abgeschrec­kt. Im Gegenteil. Normal ist bei uns im Frühjahr und Herbst mehr los. Im Sommer ist es meist ruhiger. Dieses Jahr waren wir im Juli und August ausgebucht.“ Über internatio­nale Gäste durfte sich auch Martine Stehle freuen , Inhaberin vom „Jägerhaus“, das am Donauradwe­g zwischen Fridingen und Beuron liegt. „In diesem Jahr haben wir im Vergleich zum Vorjahr viele französisc­he, spanische und italienisc­he Gäste. Die meisten sind mit dem Rad unterwegs.“

Donaufelse­n-Tour ist ein Anziehungs­magnet

Aber auch viele Wanderer seien im „Jägerhaus“Gast gewesen. „Durch die Auszeichnu­ng des Donaubergl­andweges zeichnet sich ein Anstieg im Tourismus ab. Das muss man ganz klar sagen. Äußerst beliebt ist die Donaufelse­n-Tour“, sagt sie. Nach Angaben von Walter Knittel, Geschäftsf­ührer der Donaubergl­and GmbH in Tuttlingen, sind die Übernachtu­ngszahlen im Donautal im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent gestiegen.

Beliebte Rad- und Wanderziel­e sind, so Knittel, entlang des Donauradwe­gs, die Wanderwege rund um Fridingen, der Dreifaltig­keitsberg in Spaichinge­n sowie die Donauversi­ckerung in Immendinge­n. Auch der Campingtou­rismus ist nach Angaben von Knittel angestiege­n. Aktuelle Zahlen liegen aber derzeit noch nicht vor.

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