Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Firma Ott baut eine Beschichtungsanlage
Geschäftsführerin Ulrike Steinhart: „Wir bauen, um die Zukunft des Betriebs zu sichern“
HETTINGEN - Die Firma Franz Ott Metallwarenfabrik baut an: Mit einer eigenen Beschichtungsanlage möchte die Firma als Systemlieferant für Maschinenhersteller den Anforderungen des Markts gerecht werden. Die Halle wird 1620 Quadratmeter groß und über einen Durchgang mit dem Hauptgebäude verbunden. In der neuen Beschichtungsanlage können Bauteile bis zu einer Größe von sechseinhalb auf dreieinhalb auf dreieinhalb Meter beschichtet werden. Die Fertigstellung der Halle ist für Februar 2019 geplant – Mitte 2019 kann sie in Betrieb genommen werden.
Vor 16 Jahren zog die Firma, die nach dem Firmengründer Franz Ott benannt ist, von der Ortsmitte Hettingens, in das Industriegebiet Langensteig um. Im Jahr 2007 vergrößerte ein Erweiterungsbau die eigene Schweißerei. „Schon lange“, so Geschäftsführerin Ulrike Steinhart, „war es unser Plan, eine eigene Beschichtungsanlage mit einer modernen Montageabteilung zu bauen“. Die Tochter des Firmengründers hatte zusammen mit ihrem 2014 verstorbenen Bruder Norbert Ott, dessen Nachfolgerin seine Tochter Sabine Ott ist, die Firma übernommen.
Vorteile liegen auf der Hand
Betriebs- und Vertriebsleiter Joachim Henle ergänzt: „Ihm hätte die Umsetzung des Plans gefallen.“Die Vorteile liegen für die Verantwortlichen der Firma auf der Hand: „Wir bauen kundenspezifisch hochqualitative Einzelteile sowie Baugruppen und die Kunden fordern von uns, dass die Pulverbeschichtung im eigenen Betrieb erfolgt.“Der Arbeitsschwerpunkt von „Ott-Blechbearbeitung“sind „Einkleidungen“.
Bildlich umgesetzt wird dies mit dem „Firmenmaskottchen“, eine in Blech gekleidete schicke Dame, die auf den Fahrzeugen und den Firmenprospekten für das Produkt wirbt. Wie das Blech ihren Körper verhüllt und schützt, baut die Firma neben anderen Produkten als Systemlieferant für namhafte Maschinenhersteller in ganz Deutschland Kabinen und Verkleidungen.
Bessere Qualität
Bisher müssen die fertigen Teile immer zur Pulverbeschichtung außer Haus gefahren und wieder abgeholt werden. Henle zählt die Vorteile auf: „Wir wollen eine bessere Qualität erreichen, einen schnelleren Prozessdurchlauf, natürlich eine Kostenreduzierung und wir wollen noch größere Teile fertigen und liefern können.“Ein erster Schritt war die Anschaffung eines neuen Lastwagens, ein 36-Tonner, der die sperrigen Teile direkt zu den Kunden fahren kann. Maschinenhersteller brauchen Gehäuse für ihre Maschinen. Gerade bei der Verkleidung für große Maschinen können die inländischen Betriebe punkten. „Große Kabinen können nicht im Ausland gebaut werden, wir liefern meist kleine Serien und Einzelanfertigungen“, so Steinhart: „Der Markt verändere sich in diese Richtung. Wir bauen also auch, um die Zukunft des Betriebs zu sichern.“
Vor drei Jahren kaufte die Firma das angrenzende Gelände von der Stadt. Nach der Baugenehmigung konnte mit den Ausgrabungsarbeiten jetzt im August begonnen werden. Erst mit der Genehmigung unterstützte die Wirtschaftsförderung „Ländlicher Raum“die Realisierung des Plans.
Der Betrieb hat 63 Mitarbeiter. Auch hier möchte er expandieren. Zunächst sollen zwei neue Mitarbeiter für die Bedienung der Beschichtungsanlage eingestellt werden. OttBlechbearbeitung will sich mit der Investition ein zweites Standbein schaffen.
Denn die Anlage ist nicht nur für die Maschinengehäuse, Verkleidungen und Kabinen aus der Eigenproduktion konzipiert, sondern kann später auch Aufträge aus anderen Firmen übernehmen. Die Anlage werde dann im Zweischichtbetrieb geführt und benötige weitere zehn bis zwölf Mitarbeiter. Doch jetzt sei man erst mal froh, dass die Beschichtungsanlage für den Eigenbedarf endlich realisiert werde.