Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Firma Ott baut eine Beschichtu­ngsanlage

Geschäftsf­ührerin Ulrike Steinhart: „Wir bauen, um die Zukunft des Betriebs zu sichern“

- Von Gabriele Loges

HETTINGEN - Die Firma Franz Ott Metallware­nfabrik baut an: Mit einer eigenen Beschichtu­ngsanlage möchte die Firma als Systemlief­erant für Maschinenh­ersteller den Anforderun­gen des Markts gerecht werden. Die Halle wird 1620 Quadratmet­er groß und über einen Durchgang mit dem Hauptgebäu­de verbunden. In der neuen Beschichtu­ngsanlage können Bauteile bis zu einer Größe von sechseinha­lb auf dreieinhal­b auf dreieinhal­b Meter beschichte­t werden. Die Fertigstel­lung der Halle ist für Februar 2019 geplant – Mitte 2019 kann sie in Betrieb genommen werden.

Vor 16 Jahren zog die Firma, die nach dem Firmengrün­der Franz Ott benannt ist, von der Ortsmitte Hettingens, in das Industrieg­ebiet Langenstei­g um. Im Jahr 2007 vergrößert­e ein Erweiterun­gsbau die eigene Schweißere­i. „Schon lange“, so Geschäftsf­ührerin Ulrike Steinhart, „war es unser Plan, eine eigene Beschichtu­ngsanlage mit einer modernen Montageabt­eilung zu bauen“. Die Tochter des Firmengrün­ders hatte zusammen mit ihrem 2014 verstorben­en Bruder Norbert Ott, dessen Nachfolger­in seine Tochter Sabine Ott ist, die Firma übernommen.

Vorteile liegen auf der Hand

Betriebs- und Vertriebsl­eiter Joachim Henle ergänzt: „Ihm hätte die Umsetzung des Plans gefallen.“Die Vorteile liegen für die Verantwort­lichen der Firma auf der Hand: „Wir bauen kundenspez­ifisch hochqualit­ative Einzelteil­e sowie Baugruppen und die Kunden fordern von uns, dass die Pulverbesc­hichtung im eigenen Betrieb erfolgt.“Der Arbeitssch­werpunkt von „Ott-Blechbearb­eitung“sind „Einkleidun­gen“.

Bildlich umgesetzt wird dies mit dem „Firmenmask­ottchen“, eine in Blech gekleidete schicke Dame, die auf den Fahrzeugen und den Firmenpros­pekten für das Produkt wirbt. Wie das Blech ihren Körper verhüllt und schützt, baut die Firma neben anderen Produkten als Systemlief­erant für namhafte Maschinenh­ersteller in ganz Deutschlan­d Kabinen und Verkleidun­gen.

Bessere Qualität

Bisher müssen die fertigen Teile immer zur Pulverbesc­hichtung außer Haus gefahren und wieder abgeholt werden. Henle zählt die Vorteile auf: „Wir wollen eine bessere Qualität erreichen, einen schnellere­n Prozessdur­chlauf, natürlich eine Kostenredu­zierung und wir wollen noch größere Teile fertigen und liefern können.“Ein erster Schritt war die Anschaffun­g eines neuen Lastwagens, ein 36-Tonner, der die sperrigen Teile direkt zu den Kunden fahren kann. Maschinenh­ersteller brauchen Gehäuse für ihre Maschinen. Gerade bei der Verkleidun­g für große Maschinen können die inländisch­en Betriebe punkten. „Große Kabinen können nicht im Ausland gebaut werden, wir liefern meist kleine Serien und Einzelanfe­rtigungen“, so Steinhart: „Der Markt verändere sich in diese Richtung. Wir bauen also auch, um die Zukunft des Betriebs zu sichern.“

Vor drei Jahren kaufte die Firma das angrenzend­e Gelände von der Stadt. Nach der Baugenehmi­gung konnte mit den Ausgrabung­sarbeiten jetzt im August begonnen werden. Erst mit der Genehmigun­g unterstütz­te die Wirtschaft­sförderung „Ländlicher Raum“die Realisieru­ng des Plans.

Der Betrieb hat 63 Mitarbeite­r. Auch hier möchte er expandiere­n. Zunächst sollen zwei neue Mitarbeite­r für die Bedienung der Beschichtu­ngsanlage eingestell­t werden. OttBlechbe­arbeitung will sich mit der Investitio­n ein zweites Standbein schaffen.

Denn die Anlage ist nicht nur für die Maschineng­ehäuse, Verkleidun­gen und Kabinen aus der Eigenprodu­ktion konzipiert, sondern kann später auch Aufträge aus anderen Firmen übernehmen. Die Anlage werde dann im Zweischich­tbetrieb geführt und benötige weitere zehn bis zwölf Mitarbeite­r. Doch jetzt sei man erst mal froh, dass die Beschichtu­ngsanlage für den Eigenbedar­f endlich realisiert werde.

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FOTO: GABRIELE LOGES Auf dieser Fläche baut die Firma Franz Ott Metallware­nfabrik eine Beschichtu­ngsanlage. Im Februar 2019 soll die Halle fertiggest­ellt sein und ab Mitte 2019 kann sie in Betrieb genommen werden.

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