Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Firmen als Motoren der Digitalisierung
Gastreferent war der Technologiebeauftragte des Landes und geschäftsführende Institutsleiter Fraunhofer IAO, Professor Dr.-Ing. Wilhelm Bauer.
seinem Vortrag zur „Zukunft der Arbeit“im Seepark-Restaurant „Lukullum“rief er dazu auf, sich dem Wandel in der Arbeitswelt anzupassen und warnte vor einem „Stehen-bleiben“. „Nicht die stärkste und intelligenteste Spezies überlebt, sondern die, die sich am ehesten dem Wandel anpassen kann“, zitierte er eine Aussage von Charles Darwin. Einmal im Jahr laden die Wirtschaftsförderung der Stadt und die Wirtschaftsinitiative WIP zu den Wirtschaftsgesprächen ein, und auch diesmal war die Resonanz groß. „Wohin geht die Reise?“, fragte Bürgermeister Thomas Kugler. Bauer stellte die Megatrends als Treiber des Wandels vor und ist sich ganz sicher, dass die Arbeitswelt dynamischer werden und sich in einem enormen Tempo verändern wird. Das sei freilich schon immer so gewesen.
Der Professor zeigte den Status Quo der Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft auf und sieht erheblichen Nachholbedarf. Er sorgt sich, denn fast zwei Drittel der deutschen Unternehmen haIn ben sich noch nicht mit dem Thema Industrie 4.0 befasst, obwohl in vielen Branchen Veränderungen notwendig werden. Bauer rief die Unternehmer dazu auf, in ihren Betrieben die Weiterbildung auszubauen und nicht nachzulassen zu qualifizieren, denn die Arbeitsmittel würden immer digitaler. Immer mobiler und flexibler werde der Arbeitsort. „Gehen Sie (notfalls) selbst in Computer-Kurse“, machte er Mut. Nötig sei modernste Infrastruktur in den Firmen auch deshalb, um für junge Menschen als Arbeitgeber interessant zu sein.