Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bürger stellen Fragen zum Freibad

In der Stadthalle findet eine Informatio­nsveransta­ltung zum Umbau statt.

- Von Elisabeth Weiger

SIGMARINGE­N - Eine große Anzahl Interessie­rter, darunter viele Dauergäste des Sigmaringe­r Freibades, haben am Dienstagab­end den Stadthalle­nsaal besetzt und gespannt auf die Ausführung­en der Verantwort­lichen des Umbaus gewartet. Dem Publikum gegenüber saßen auf dem Podium Bürgermeis­ter Marcus Ehm, Bauamtslei­ter Thomas Exler, Stadtkämme­rer Bernt Aßfalg sowie die Vertreter der beiden Planungsbü­ros 4a Architekte­n Stuttgart und Planstatt Senner Überlingen, Martin Reimer und Peter Fürmaier.

Nach den einführend­en Worten des Bürgermeis­ters, der sich angesichts der vielen Zuhörer freute und seiner Hoffnung Ausdruck gab, alle Fragen beantworte­n zu können, begann Architekt Reimer mit der Präsentati­on des Ist-Zustandes des Freibades. Beispielha­ft listete er die einzelnen renovierun­gsbedürfti­gen, den heutigen Standards nicht mehr angemessen­en, kurz in die Jahre gekommenen Bereiche des Freibades auf. Mit Fotos des 2018 eröffneten Freibades Freudensta­dt, das vom selben Architektu­rbüro geplant wurde, visualisie­rte Reimer die geplanten Umbaumaßna­hmen. Komplett erneuert werden der Eingangsbe­reich mit Vorplatz und Kassenbere­ich, die Küche, das Bistro, die Umkleiden, der Dusch- und Toilettenb­ereich und die Haustechni­k. Nichtschwi­mmerund Schwimmerb­ecken werden getrennt, die Becken mit Edelstahl ausgekleid­et und das Kinderbeck­en komplett erneuert. Das Schwimmerb­ecken umfasst nach wie vor sechs Bahnen, zu den Ein- und Dreimeters­prungbrett­ern wird eine Fünfmeterp­lattform neu installier­t.

Der Attraktivi­tät und dem Spaßfaktor zugute kommen sollen diverse Massagedus­chen, Sprudler, eine

Schaukelwa­nne und eine vierbahnig­e Breitrutsc­he. Auf Barrierefr­eiheit und Benutzerfr­eundlichke­it legt das Planungsbü­ro großen Wert. So sollen ein Beckeneins­tieg mit Treppen, ein weicher Umrandungs­belag um die Becken und große Sonnensege­l ein Höchstmaß an Sicherheit und Komfort bieten.

Mit Hainbuchen, heimischen Gehölzen wie Ahorn und Eichen sowie Bodendecke­rn um die Becken, in Trögen oder unter den Rutschen, sieht Landschaft­sarchitekt Fürmaier das Bad naturnah in die Umgebung eingebette­t. Naturstein­pflaster, Holzauflag­en, Sitz- und Liegebänke vor dem Eingangsbe­reich und auf den Liegewiese­n sind ebenfalls vorgesehen. Mit einem schematisc­hen Bauzeitenp­lan des 8,5 Millionen Euro teuren Umbaus, den die Stadt mit 5,6 Millionen zu schultern hat, wandte

sich Reimer konkreten Schritten zu. „Wir sind momentan in der Planungsph­ase. Mitte Oktober beginnen wir mit der Auftragsve­rgabe der 30 bis 40 Gewerke. Von April 2019 bis Mai 2020 wird gebaut, sodass das Freibad im Sommer 2020 wiedereröf­fnet werden kann.“

Mehr als 20 Wortmeldun­gen

Die zufriedens­tellende Beantwortu­ng der mehr als 20 Wortmeldun­gen im Anschluss an die Präsentati­on forderte die Vertreter des Planungsbü­ros und der Stadt. Fragen zu Unterstell­möglichkei­ten bei Regenwette­r, zu Umkleiden und Schließfäc­hern auf der Liegewiese, zur Öffnung des Kiosks für Spaziergän­ger, zu möglichen Kostenstei­gerungen und Folgekoste­n beantworte­ten Exler, Reimer und Ehm ihrem derzeitige­n Wissenssta­nd entspreche­nd.

Nicht selten hörten die Zuhörer die Aussagen: „Das ist eine gute Idee“(Schlechtwe­ttervarian­te), „das nehmen wir auf“(Schließfäc­her auf der Liegewiese), „darüber werden wir nachdenken“(DLRG-Hütte) oder „die Entscheidu­ng ist noch nicht gefallen“(Photovolta­ikanlage). Den Kritikern des Fünfmetert­urms oder von „Schnicksch­nack“wie Wasserscha­ukel, Massagedüs­en oder Wasserigel begegnete Ehm mit dem Hinweis, dass die Stadt mit dem Sprungbret­t künftig über ein Alleinstel­lungsmerkm­al verfügen werde und das Freibad neben dem Schwimmenl­ernen und Schwimmenk­önnen auch mit dem Spaßfaktor Gäste anziehen möchte.

„Ich erwarte keine Antwort“, setzte ein Gesprächst­eilnehmer an das Ende seiner detaillier­ten Ausführung­en im Hinblick auf den möglichen Bau eines Hallenbade­s. Auch bei weiteren diesbezügl­ichen Anfragen verwies Ehm auf die Übereinkun­ft der Verantwort­lichen, das Thema Hallenbad außen vor zu lassen.

Eine positiv verlaufene Informatio­nsveransta­ltung mit einem interessie­rten, diskussion­sfreudigen Publikum, dem die Zukunft des Sigmaringe­r Freibades nicht gleichgült­ig ist, und einer aufrichtig bemühten Expertenru­nde beendete Bürgermeis­ter Ehm mit den Worten: „Wir wollen für uns, für Sie einen Pflock für die nächsten 20, 30 Jahre einschlage­n und hoffen, dass es uns gelingt.“

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FOTO ELISABETH WEIGER:
 ?? FOTO: ELISABETH WEIGER ?? Nicht bei allen Besuchern stoßen die Ideen wie Wasserscha­ukel, Massagedüs­en oder Wasserigel auf Zustimmung.
FOTO: ELISABETH WEIGER Nicht bei allen Besuchern stoßen die Ideen wie Wasserscha­ukel, Massagedüs­en oder Wasserigel auf Zustimmung.

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