Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Ziegenunglück: Hund könnte Grund sein
Ermittlungen der Bundespolizei laufen – Fahrplan verzögerte sich
MÜHLHEIM-FRIDINGEN - 40 Minuten lang ist am Mittwoch die Bahnstrecke zwischen Tuttlingen und Ulm lahm gelegt worden (wir berichteten). Ein Regionalzug hatte, trotz Schnellbremsung des Lokführers, mehrere Ziegen erfasst. 14 Tiere wurden dabei tödlich verletzt.
Als die Beamten der Bundespolizei an der Unfallstelle erschienen sind, war neben dem Eigentümer der Ziegen noch ein Notfallmanager der Deutschen Bahn AG bereits vor Ort, teilte Christian Wehrle, Pressesprecher der Bundespolizei mit. Vor dem Eintreffen der Bundespolizei, sei auch die Landespolizei an den besagten Ort rausgefahren, um sich einen ersten Eindruck von der Lage zu machen und die ersten Maßnahmen durchzuführen, so Wehrle.
Der Ort des Unglücks befand sich zwischen Mühlheim und Donau, genauer gesagt zwischen Wulfbach und Donau. Zwölf Tiere, wenn auch verletzt, überlebten das tragische Unglück und wurden wieder eingefangen. Die restlichen Tierkadaver wurden vor dem Eintreffen der Bundespolizei von dem Ziegenhalter von den Gleisen geräumt. „Die getöteten Tiere verbleiben in der Obhut des Eigentümers“, erklärt der Bundespolizei-Pressesprecher. Was mit ihnen passiert ist, ist unklar. Der Ziegenhalter will sich auf Anfrage unserer Zeitung zu dem Vorfall nicht äußern.
Ziegen verlassen Gehege
Nach bisherigen Ermittlungen der Bundespolizei hatten die Ziegen ihr umzäuntes Gehege verlassen. Wie es dazu kommen konnte ist derzeit noch unklar. Nach Angaben der Tuttlinger Polizei soll ein freilaufender Hund die Ziegen verschrocken haben, weswegen sie ausgebrochen sind. Die Bundespolizei in Konstanz will diese Aussage noch nicht bestätigen. Ob und inwiefern ein strafbares Handeln seitens des Tierhalters vorliegt, kann derzeit nicht gesagt werden. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Fakt ist: Reisende wurden beim Zusammenprall nicht verletzt und auch der Zug hat keinen Schaden erlitten. Nach Angaben der Deutschen Bahn seien die nachfolgenden Züge auf dieser Strecke langsamer gefahren.
Die Folge: Drei Züge mit insgesamt 59 Minuten Verspätung, wie Bundespolizeipressesprecher Wehrle gestern bestätigte. Mühlheims Bürgermeister Jörg Kaltenbach zu dem Unfall: „Ich bin froh, dass keine Person zu Schaden gekommen ist. Für die getöteten Tiere tut es mir leid.“