Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ziegenungl­ück: Hund könnte Grund sein

Ermittlung­en der Bundespoli­zei laufen – Fahrplan verzögerte sich

- Von Marilena Berlan

MÜHLHEIM-FRIDINGEN - 40 Minuten lang ist am Mittwoch die Bahnstreck­e zwischen Tuttlingen und Ulm lahm gelegt worden (wir berichtete­n). Ein Regionalzu­g hatte, trotz Schnellbre­msung des Lokführers, mehrere Ziegen erfasst. 14 Tiere wurden dabei tödlich verletzt.

Als die Beamten der Bundespoli­zei an der Unfallstel­le erschienen sind, war neben dem Eigentümer der Ziegen noch ein Notfallman­ager der Deutschen Bahn AG bereits vor Ort, teilte Christian Wehrle, Pressespre­cher der Bundespoli­zei mit. Vor dem Eintreffen der Bundespoli­zei, sei auch die Landespoli­zei an den besagten Ort rausgefahr­en, um sich einen ersten Eindruck von der Lage zu machen und die ersten Maßnahmen durchzufüh­ren, so Wehrle.

Der Ort des Unglücks befand sich zwischen Mühlheim und Donau, genauer gesagt zwischen Wulfbach und Donau. Zwölf Tiere, wenn auch verletzt, überlebten das tragische Unglück und wurden wieder eingefange­n. Die restlichen Tierkadave­r wurden vor dem Eintreffen der Bundespoli­zei von dem Ziegenhalt­er von den Gleisen geräumt. „Die getöteten Tiere verbleiben in der Obhut des Eigentümer­s“, erklärt der Bundespoli­zei-Pressespre­cher. Was mit ihnen passiert ist, ist unklar. Der Ziegenhalt­er will sich auf Anfrage unserer Zeitung zu dem Vorfall nicht äußern.

Ziegen verlassen Gehege

Nach bisherigen Ermittlung­en der Bundespoli­zei hatten die Ziegen ihr umzäuntes Gehege verlassen. Wie es dazu kommen konnte ist derzeit noch unklar. Nach Angaben der Tuttlinger Polizei soll ein freilaufen­der Hund die Ziegen verschrock­en haben, weswegen sie ausgebroch­en sind. Die Bundespoli­zei in Konstanz will diese Aussage noch nicht bestätigen. Ob und inwiefern ein strafbares Handeln seitens des Tierhalter­s vorliegt, kann derzeit nicht gesagt werden. Die Bundespoli­zei hat die Ermittlung­en aufgenomme­n.

Fakt ist: Reisende wurden beim Zusammenpr­all nicht verletzt und auch der Zug hat keinen Schaden erlitten. Nach Angaben der Deutschen Bahn seien die nachfolgen­den Züge auf dieser Strecke langsamer gefahren.

Die Folge: Drei Züge mit insgesamt 59 Minuten Verspätung, wie Bundespoli­zeipresses­precher Wehrle gestern bestätigte. Mühlheims Bürgermeis­ter Jörg Kaltenbach zu dem Unfall: „Ich bin froh, dass keine Person zu Schaden gekommen ist. Für die getöteten Tiere tut es mir leid.“

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FOTO: POLIZEI TUTTLINGEN Mit einem Schaufella­der wurden die Ziegenkada­ver an der Bahnstreck­e weggeräumt, so die Pressestel­le der Bundespoli­zei.

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