Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Auf Oberst Drümmer folgt Oberst Gumprich
Beim Ausbildungsstützpunkt Kampfmittelabwehr in Stetten am kalten Markt wechselt der Kommandeur
STETTEN AM KALTEN MARKT - Mit einem öffentlichen Appell auf dem Schlossplatz vor dem Rathaus hat Oberst Jörg Busch, Leiter des Bereichs Lehre und Ausbildung des Ausbildungszentrums Pioniere in Ingolstadt, den Kommandeur des Ausbildungsstützpunkts Kampfmittelabwehr, Oberst Carsten Drümmer von seinem Amt entbunden.
Gleichzeitig bestimmte er als dessen Nachfolger Oberst Jochen Gumprich. Busch stellte den „Neuen“vor, der allerdings für Soldaten der Einheit kein Unbekannter sei. Denn Gumprich habe als Kölner Leiter des Bereichs Weiterentwicklung für die Kampfmittelabwehr die Konzeption und eine große Zahl weiterer grundlegender Dokumente geschrieben. Er habe deshalb nicht nur die theoretischen Voraussetzungen, den Stettener Ausbildungsstützpunkt zu übernehmen. Auch als erfahrener Kompaniechef, Gruppenleiter und Bataillonskommandeur bringe der gebürtige Niedersachse die besten Ausgangsbedingungen mit.
Den scheidenden Kommandeur Drümmer würdigte Busch als prägenden Entwickler der Stettener Kampfmittelabwehr. „Er hat sie aufgebaut, geformt und einsatzbereit gemacht und ab 22. Mai 2013 verantwortlich geführt“, unterstrich Busch und gab den Gästen einen Überblick über den Aufwuchs der Kampfmittelbeseitigung in Stetten. Im Januar 2006 hatte Drümmer seinen Dienst an der damals noch „Zentrum für Kampfmittelbeseitigung“genannten Dienststelle als stellvertretender Kommandeur angetreten. Damals sei noch nicht viel vorhanden gewesen, so dass es galt, dieses Zentrum zunächst aufzubauen. Dazu gehörte, die in ganz Deutschland verteilten Kampfmittelbeseitigungskompanien zu den beiden Einsatzbereichen A und B zusammenzuführen und aufzustellen. Ein weiterer Einsatzbereich C folgte im Jahr 2008.
Die formale Aufstellung mit Verleihung der Truppenfahne erfolgte im Jahr 2007, was jedoch nicht in Ruhe und Konzentration auf die Ausbildung durchgeführt werden konnte. Hier nannte Busch die notwendig gewordene Gestellung von Kräften für den Auslandseinsatz in Faysabad, Kunduz und Masar-e Scharif. Die immer gefährlicher werdenden Einsätze hätten gezeigt, dass eine Trennung der Aufgaben zwischen Pionieren und Kampfmittelbeseitigung unhaltbar geworden war.
Zusammen mit den Pionieren
Deshalb wurde das Stettener Kampfmittelbeseitigungszentrum im Juni 2012 der Pionierschule in Ingolstadt unterstellt, mit dem Auftrag, die Kampfmittelabwehr und die Pioniertruppe neu aufzubauen. Drümmer habe neben seinem Einsatz als CIEDChef in Masar-e Sharif im Jahr 2013 von Oberst Johann Freudenfeld das Kommando über das Zentrum übernommen. Zwei Jahre später erfolgte dann unter Drümmers Führung der Umbau zum Ausbildungsstützpunk Kampfmittel. Insbesondere die Aufgabe, „die Kampfmittelbeseitigung in die Pioniertruppe zu integrieren ist dein besonderer Verdienst“, wandte sich Busch an Drümmer persönlich. „Besonders dir ist es zu verdanken, wo die Kampfmittelabwehr heute weltweit steht und welchen Standard sie erreicht hat!“
Bürgermeister Maik Lehn bescheinigte dem Verabschiedeten, stets ein verlässlicher Partner gewesen zu sein und gab dem SchleswigHolsteiner einen Bildband BadenWürttembergs mit auf den Weg in den Norden, sowie einen Satz gravierter Gläser und natürlich einen ordentlichen Rotwein aus dem Ländle. „Es war mir eine Ehre, Ihr Kommandeur gewesen zu sein“, richtete sich Drümmer an seine Soldaten und dankte auch der Gemeinde: „Die Zeit hier am Standort war eine angenehme Zeit. Die vielen guten Veranstaltungen wie das Sommertheater, die gemeinsamen Adventskonzerte, das Spectaculum oder der Sturm auf die Kaserne in der Fasnet werde ich immer in Erinnerung behalten.“