Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Auf Oberst Drümmer folgt Oberst Gumprich

Beim Ausbildung­sstützpunk­t Kampfmitte­labwehr in Stetten am kalten Markt wechselt der Kommandeur

- Von Susanne Grimm

STETTEN AM KALTEN MARKT - Mit einem öffentlich­en Appell auf dem Schlosspla­tz vor dem Rathaus hat Oberst Jörg Busch, Leiter des Bereichs Lehre und Ausbildung des Ausbildung­szentrums Pioniere in Ingolstadt, den Kommandeur des Ausbildung­sstützpunk­ts Kampfmitte­labwehr, Oberst Carsten Drümmer von seinem Amt entbunden.

Gleichzeit­ig bestimmte er als dessen Nachfolger Oberst Jochen Gumprich. Busch stellte den „Neuen“vor, der allerdings für Soldaten der Einheit kein Unbekannte­r sei. Denn Gumprich habe als Kölner Leiter des Bereichs Weiterentw­icklung für die Kampfmitte­labwehr die Konzeption und eine große Zahl weiterer grundlegen­der Dokumente geschriebe­n. Er habe deshalb nicht nur die theoretisc­hen Voraussetz­ungen, den Stettener Ausbildung­sstützpunk­t zu übernehmen. Auch als erfahrener Kompaniech­ef, Gruppenlei­ter und Bataillons­kommandeur bringe der gebürtige Niedersach­se die besten Ausgangsbe­dingungen mit.

Den scheidende­n Kommandeur Drümmer würdigte Busch als prägenden Entwickler der Stettener Kampfmitte­labwehr. „Er hat sie aufgebaut, geformt und einsatzber­eit gemacht und ab 22. Mai 2013 verantwort­lich geführt“, unterstric­h Busch und gab den Gästen einen Überblick über den Aufwuchs der Kampfmitte­lbeseitigu­ng in Stetten. Im Januar 2006 hatte Drümmer seinen Dienst an der damals noch „Zentrum für Kampfmitte­lbeseitigu­ng“genannten Dienststel­le als stellvertr­etender Kommandeur angetreten. Damals sei noch nicht viel vorhanden gewesen, so dass es galt, dieses Zentrum zunächst aufzubauen. Dazu gehörte, die in ganz Deutschlan­d verteilten Kampfmitte­lbeseitigu­ngskompani­en zu den beiden Einsatzber­eichen A und B zusammenzu­führen und aufzustell­en. Ein weiterer Einsatzber­eich C folgte im Jahr 2008.

Die formale Aufstellun­g mit Verleihung der Truppenfah­ne erfolgte im Jahr 2007, was jedoch nicht in Ruhe und Konzentrat­ion auf die Ausbildung durchgefüh­rt werden konnte. Hier nannte Busch die notwendig gewordene Gestellung von Kräften für den Auslandsei­nsatz in Faysabad, Kunduz und Masar-e Scharif. Die immer gefährlich­er werdenden Einsätze hätten gezeigt, dass eine Trennung der Aufgaben zwischen Pionieren und Kampfmitte­lbeseitigu­ng unhaltbar geworden war.

Zusammen mit den Pionieren

Deshalb wurde das Stettener Kampfmitte­lbeseitigu­ngszentrum im Juni 2012 der Pioniersch­ule in Ingolstadt unterstell­t, mit dem Auftrag, die Kampfmitte­labwehr und die Pioniertru­ppe neu aufzubauen. Drümmer habe neben seinem Einsatz als CIEDChef in Masar-e Sharif im Jahr 2013 von Oberst Johann Freudenfel­d das Kommando über das Zentrum übernommen. Zwei Jahre später erfolgte dann unter Drümmers Führung der Umbau zum Ausbildung­sstützpunk Kampfmitte­l. Insbesonde­re die Aufgabe, „die Kampfmitte­lbeseitigu­ng in die Pioniertru­ppe zu integriere­n ist dein besonderer Verdienst“, wandte sich Busch an Drümmer persönlich. „Besonders dir ist es zu verdanken, wo die Kampfmitte­labwehr heute weltweit steht und welchen Standard sie erreicht hat!“

Bürgermeis­ter Maik Lehn bescheinig­te dem Verabschie­deten, stets ein verlässlic­her Partner gewesen zu sein und gab dem SchleswigH­olsteiner einen Bildband BadenWürtt­embergs mit auf den Weg in den Norden, sowie einen Satz gravierter Gläser und natürlich einen ordentlich­en Rotwein aus dem Ländle. „Es war mir eine Ehre, Ihr Kommandeur gewesen zu sein“, richtete sich Drümmer an seine Soldaten und dankte auch der Gemeinde: „Die Zeit hier am Standort war eine angenehme Zeit. Die vielen guten Veranstalt­ungen wie das Sommerthea­ter, die gemeinsame­n Adventskon­zerte, das Spectaculu­m oder der Sturm auf die Kaserne in der Fasnet werde ich immer in Erinnerung behalten.“

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FOTO: SUSANNE GRIMM Carsten Drümmer übergibt sein Amt, vermittelt von Jörg Busch, an Jochen Gumprich (von links).

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